Bellem, Stephan R.: Das Buch Karand – Die Chroniken des Paladins 3 (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 24. September 2009 01:00
Stephan R. Bellem
Das Buch Karand
Die Chroniken des Paladins 3
Titelillustration von Michael Krug
Otherworld, 2009, Taschenbuch, 460 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-902607-08-4
Von Carsten Kuhr
Noch bevor Michael Krug mit seinem Verlag unter das Dach von Ueberreuter schlüpfte, hatte er sich bemüht, im Rahmen seines Programms auch deutschen Talenten eine Bühne zu bieten. Vorliegender Band ist der Abschluss der »Chroniken des Paladins«. In den drei Romanen hat der Autor seine eigene Hommage an Tolkiens » Der Herr der Ringe« vorgelegt. Hommage heißt aber dieses Mal nicht, dass er sich ganz vom Vorbild hat dominieren lassen, sondern, dass seine Welt und Handlung zwar tolkienesque Züge aufweist, dabei aber durchaus eigenständig daherkommt.
Tharador ist nach wie vor bemüht, zusammen mit seinen Freunden, dem Elfenkrieger Faeron, dem Zwergenprinzen Lhalldeg und der Diebin Calissa, das Böse aufzuhalten. Im letzten Kampf gegen die dunklen Schergen wurde Tharandor gefangengenommen. Nun ist es an seinen Freunden, die Fahne hochzuhalten und ihren Freund und natürlich auch die Welt, so denn möglich, zu retten. Als sie die Nachricht erreicht, dass dieser sich in der Gewalt einer Magierin befindet, die auch das Buch Karand besitzt, machen sie sich auf, ihren Freund zu befreien – die letzte Schlacht deutet sich an,
eine Schlacht, die auch von unseren Helden Opfer fordern wird …
Verglichen mit den ersten beiden Bänden hat Stephan R. Bellem eine deutliche Entwicklung durchgemacht. Stilistisch ist vorliegender Text deutlich flüssiger und glatter, als die ersten beiden Texte, und auch die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, wirkt in sich durchdachter und sauberer konstruiert. Zwischenzeitlich sind seine Personen eingeführt, hat er den Raum um diese, noch deutlicher herauszuarbeiten.
Dass dieses Mal Tharandor ein wenig ins zweite Glied zurücktritt, dass seine Helfer einen dominierenderen Part übernehmen, tut dem Buch dabei gut. Das Finale wirkt, wenngleich ein wenig vorhersehbar, ergreifend, und führt die Handlung zu einem befriedigenden Abschluss.
Natürlich entspricht die Handlung selbst dem Erwarteten. Das ist Questen-Fantasy in einer Welt, die weitensgehend dem Üblichen entspricht. Dies ist nicht negativ gemeint, das ist einfach Fantasy, wie sie auch in Übersetzungen von großen Verlagshäusern immer wieder auf den Markt gebracht wird. Nach einem erprobten Muster gestrickt, das Freunde der klassischen »Herr der Ringe«-Epen weiteres entsprechendes Lesefutter offeriert. Und in diesem Regal braucht sich Bellem mit seiner Trilogie nicht verstecken.