Super Dinosaur 1 (Comic)

Robert Kirkman
Super Dinosaur 1
(Super Dinosaur 1-5 & Origin Special, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Christoph Moritz
Zeichnungen von Jason Howard
Cross Cult, 2013, Paperback, 120 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-86425-146-7

Von Christel Scheja

Gerade auf Jungen in einem bestimmten Alter üben Dinosaurier, allen voran der Tyrannosaurus Rex, eine besondere Faszination aus. Mit Actionfiguren sieht es nicht anders aus. So ist es kein Wunder, dass immer wieder einmal Comickünstler auf die Idee kommen, beides miteinander zu verbinden. So präsentieren Robert Kirkman und Jason Howard auch ihre Reihe „Super Dinosaur“ als wilde Mischung aus Abenteuer, Fantasy und Sci-Fi.

Seit er denken kann, lebt der zehnjährige Derek Dynamo mit seinem Vater in einer abgelegenen Forschungsstation. Sein bester Kumpel ist Super Dinosaur, ein genetisch aufgewerteter und veränderter junger Dinosaurier, der mit ihm sprechen kann. Gemeinsam entwickeln sie so manche kuriosen Dinge und setzen sich immer wieder mit den Gefahren aus dem Inneren der Erde auseinander. Denn ausgerechnet Max Maximus, einst Freund und Mitarbeiter von Doktor Dynamo, hat es sich in den Kopf gesetzt, mit den Wesen aus dem Inneren der Erde die Welt zu erobern. Und so machen nicht nur er, sondern auch seine Spießgesellen dem Jungen und seiner kleinen Familie das Leben schwer.

Doch dann lädt sein Vater eine befreundete Familie ein. Die geschickten Techniker Sarah und Bruce Kingston sollen die Rüstung von Super Dinosaur und andere Dinge auf den neusten Stand bringen, um die sich Dr. Dynamo nicht mehr kümmern kann. Im Schlepptau haben sie ihre beiden Töchter, Erin und Erica…

Im ersten Band von „Super Dinosaur“ lernt man nicht nur den jungen Helden in Aktion kennen, sondern erfährt auch, wie es überhaupt dazu kam, dass Derek in der Einsamkeit lebt und ausgerechnet einen Tyrannosaurus Rex zum Freund hat. Die Geschichte ist simpel gestrickt. Die Macher erklären nur die notwendigsten Dinge und konzentrieren sich lieber auf actionreiche Szenen, fügen ein paar Geheimnisse ein, die für erfahrene Leser zwar leicht zu durchschauen sind aber die nötige Spannung erzeugen, um weiterlesen zu wollen, und nutzen die Gelegenheit für Gags und witzige Sprüche.

Natürlich ist der zehnjährige Derek ein Wunderkind, dem niemand so leicht das Wasser reichen kann und der wie ein erfahrener Actionheld agiert, die ideale Identifikationsfigur für gleichaltrige Leser also. So ist die Freundschaft zum besten Kumpel immer noch das Wichtigste in Dereks Leben, die Mädchen sind zunächst eher störende Faktoren.

Alles in allem badet die Geschichte von vorne bis hinten in Klischees, ist aber liebenswert witzig erzählt und dürfte tatsächlich vor allem die angepeilte Zielgruppe und ihre Väter faszinieren, die die mutierten Helden ihrer eigenen Jugend nicht vergessen haben. Daher sollte man vom ersten Band von „Super Dinosaur“ keine innovative Geschichte erwarten, sondern eher eine liebenswerte Hommage an die allseits beliebten antropomorphen Actionhelden, die jede Generation von Jungen kennen und lieben gelernt hat. Wer nicht mehr als ein leichtfüßiges und witziges Abenteuer erwartet, kann daher großen Spaß an diesem Band haben.