X-Treme X-Men 1: Weltenretter (Comic)

Greg Pak
Weltenretter
X-Treme X-Men 1
(X-Treme X-Men 1-7, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Carolin Hidalgo
Titelillustration von Salvador Larroca, Julian Totino Tedesco, Kalman Andrasofszky
Zeichnungen von Stephen Segovia, Paco Diaz, Raul Valdez, Dennis Crisostomo u.a.
Panini, 2013, Paperback, 156 Seiten, 16,99 EUR

Von Irene Salzmann

Obwohl „X-Treme X-Men“ als neue Mini-Serie gehandelt wird, in der deutschen Fassung gar als Zweiteiler, so weist das Team beziehungsweise die Story eine Vorgeschichte auf. Diese beginnt mit den Exiles, einer Gruppe Mutanten mit wechselnder Besetzung, die aus unterschiedlichen Parallel-Universen stammten und gemeinsam versuchten, die jeweilige Welt, in der sie agierten, zu einem besseren Ort zu machen.

Im „X-Men Sonderheft“ 37 wurde eine Erde beschrieben, in der Professor Xavier seinen alten Feind Magneto besiegen und ein friedliches Miteinander von Mensch und Mutant etablieren konnte. Allerdings drohte diese Welt unterzugehen, woraufhin die X-Men anderer Realitäten durch ihre Opfer dieses tragische Schicksal aufhalten und den fehlgeleiteten Professor X entmachten konnten. Vorüber ist die Bedrohung für alle Universen aber immer noch nicht, denn ein Professor X fand heraus, dass zehn alternative Versionen von ihm extrem böse sind und von ihnen großes Unheil für alle anderen Realitäten ausgeht. Zusammen mit einigen alternativen X-Men (James Howlett (Wolverine), Kurt Waggoner (Nightcrawler), Emmeline Summers-Frost (White Queen)) versucht er, diese zehn zu finden und auszuschalten. Zu ihnen stößt Alison Blair (Dazzler) aus dem bekannten Universum. Sie hat zunächst Probleme, diese Geschichte so einfach zu glauben, und sie will auch nicht töten, aber sehr schnell spitzt sich die Lage zu. Dabei stellt sie sich immer wieder die Frage, ob sie diesem Professor X wirklich vertrauen darf oder ob nicht auch er insgeheim andere Ziele verfolgt…

Die Story beginnt in der laufenden Handlung. Alison landet per Zufall in der kleinen Gruppe, die Professor X um sich scharen und für seine Mission gewinnen konnte. Gemeinsam reisen sie durch alternative Realitäten, in denen einige X-Men zu Göttern geworden sind und die letzten Menschen, angeführt von einem anderen Professor X, als Sklaven halten. In einem Wild-West-Szenario kontrolliert ein Professor X kraft seiner Gedanken andere und zwingt sogar James, sich ihm zu fügen, indem er ihm einen wichtigen Teil des Gehirns entfernt. Dann suchen Alison und James nach Kurt, der während eines Dimensionssprungs in seine eigene Welt zurückkehrte, wo er seine Eltern sucht. Dort gerät er in die Gefangenschaft der Maschinenwesen, die die Menschen als Bewohner der Erde abgelöst haben.

Nicht immer ist alles so, wie es auf den ersten Blick hin wirkt. Das erfährt vor allem Alison, die dem Professor X, den sie begleitet, mit Misstrauen begegnet, weil er seine gefährlichen Alter Egos töten will. Aber sind jene, die angeblich entartet und böse sind, wirklich vom rechten Weg abgekommen? Wenn ja, gibt es keine andere Lösung als ihren Tod? Und was verbirgt dieser Professor X vor seinen Gefährten, das niemand erfahren soll? Alison möchte ihm vertrauen, nachdem er seine Lauterkeit beweisen konnte, aber wirklich gelingen will ihr das nicht. Aber auf wen von den anderen kann sie bauen, sollten sich ihre Befürchtungen bewahrheiten? Kurt ist noch ein Kind und als solches unberechenbar. Emmeline stellt ihre Interessen ab einem bestimmten Punkt über die der Gruppe. Bleibt nur James, der schwer an seiner eigenen Bürde trägt.

Die Handlung bleibt offen, und die Antworten auf die dringlichen Fragen werden auf den nächsten Band vertagt beziehungsweise in „X-Termination“ vielleicht befriedigend geklärt.

Die Zeichnungen sind durchwachsen, da verschiedene Zeichner am Werk waren. Stephen Segovia kann als einziger mit Salvador Larroca (Cover) mithalten. Schon bei Paco Diaz sind Abstriche zu machen, und die fast wie Karikaturen anmutenden Protagonisten aus der Feder von Raul Valdez sind schon Geschmackssache.

Dennoch kann man sich mit den Illustrationen arrangieren und den Band genießen, da die Handlung spannend und abwechslungsreich verläuft und den alternativen Erden ein ganz eigener Reiz innewohnt.