X-Men 149 (Comic)

Kieron Gillen, Brian Wood, James Asmus
X-Men 149
(Uncanny X-Men Vol. 2 20, X-Men Vol. 2 35-37, X-Men: To Serve and Protect 4 (IV), 2011/2012)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Carlos Pacheco
Zeichnungen von Carlos Pacheco, Roland Boschi, David López, Eric Koda u.a.
Panini, 2013, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR

Von Irene Salzmann

Die in „X-Men“ 149 enthaltene Main-Story spielt in jenen Tagen, als die Phoenix Five noch versuchten, für alle ein Utopia zu errichten. Einige beobachten die nahezu allmächtig gewordenen Kameraden jedoch voller Argwohn, da sie befürchten, diese könnten ihre Kräfte missbrauchen. Darum hält Storm wichtige Informationen zurück und verfolgt mit einer kleinen Gruppe eine Spur, über die sie Cyclops vorerst nichts Näheres verraten möchte.

Es geht um das Geheimnis der Protomutanten, die ein Verrückter aus ihren Gräbern geholt und geklont hat. Was er von ihnen lernte und wie er das Wissen gegen die modernen Mutanten einsetzen will, bleibt ein Rätsel, denn auch der letzte noch lebende Protomutant will sein Schweigen nicht brechen und schon gar nicht mit den X-Men kooperieren. Darüberhinaus erfährt man unter anderem, was aus einigen der Phoenix Five wurde, die nun als Verbrecher gesucht werden. Cyclops sitzt in einem Spezialgefängnis und muss feststellen, dass einer der ärgsten Feinde der Mutanten und Menschen die jüngste Auseinandersetzung überlebt hat und an seiner Stelle bloß Klone ums Leben gekommen sind. Magic befreit Colossus vom Bann des Juggernauts und scheint ihren Bruder verloren zu haben. Unit pflanzt in Dangers Denken Überlegungen, deren Konsequenzen noch nicht absehbar sind.

Psylocke und Hercules kämpfen Seite an Seite. Der Halbgott ist so angetan von ‚der schönen Amazone‘, dass er zu flirten beginnt, aber zu plump für Psylockes Geschmack.

Eine Storyline wird – vorerst – beendet, eine weitere Episode stellt die Weichen für einen Konflikt, der irgendwann in die nächste Runde gehen wird und Cyclops zu Handlungen zwingt, die er zunächst nicht im Sinn hatte, und eine sehr kurze, in sich abgeschlossene Geschichte thematisiert ein humoriges Team up, das auf die weiteren Geschehnisse keinen Einfluss hat.

Da mehrere Zeichner am Werk waren, finden sich unterschiedliche, aber nicht zu sehr voneinander abweichende Stile. Man kann das Heft durchaus recht homogen und ansprechend nennen.

Die längste ist zugleich die interessanteste und spannendste Story, nicht allein aufgrund der äußeren, actionreichen Handlung, sondern vor allem wegen der inneren Kämpfe, die das Team ausfechten muss, und den persönlichen Konflikten. Im Anschluss haben sich alle Beteiligten verändert. Die Folgen werden vermutlich in „Marvel Now!“ zum Tragen kommen, denn dann beginnt ein neuer Abschnitt für die Figuren des Marvel-Universums.

Man sollte die vorausgehenden Hefte gelesen haben, dann fällt es leichter, der laufenden Handlung zu folgen. Greift man zufällig zu dieser Ausgabe und kennt die Vorgeschichte nicht, dürfte man sich etwas verwirrt fühlen, da chronologisch zwischen den drei Episoden gesprungen wird und man die Verzahnung vermisst. Dennoch wird man gut unterhalten und mit gefälligen Illustrationen versorgt.