Gruselkabinett 76: Das Teufelsloch, Bram Stoker (Hörspiel)
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 05. Juni 2013 18:00
Bram Stoker & Mark Gruppe (Script)
Das Teufelsloch
Gruselkabinett 76
Sprecher: Horst Naumann, Benedict Weber, Stefan Günther, Jaqueline Belle u.a.
Titania Medien, 2013, 1 CD, ca. 60 Minuten, ca. 7,99 EUR, ISBN 978-3-7857-4815-2
Von Christel Scheja
Bram Stoker (1847-1912) hat mit „Dracula“ einen der Klassiker der Phantastischen Literatur geschaffen. Weniger bekannt sind vermutlich seine zahlreichen anderen Gruselgeschichten, mit denen er sein Geld verdiente. Einige davon wurden bereits in der „Gruselkabinett“-Reihe zu Hörspielen umgesetzt, nun ist eine weitere Geschichte an der Reihe: „Das Teufelsloch“.
Schon als Kinder waren Abel, Sarah und Eric unzertrennlich. Die beiden Jungen und das Mädchen sind oft durch die Gegend gestreift und haben sich sogar an Orte gewagt, die ihnen eigentlich verboten waren, so wie das „Teufelsloch“ eine Höhle an der Küste, in der Ebbe und Flut ein besonderes Schauspiel bieten. Nun aber werden sie langsam erwachsen, sind nicht länger unschuldige Kinder. Die Liebe zwischen ihnen ist ungebrochen, aber Sarah wird von ihrer Mutter daran erinnert, dass sie bald eine Entscheidung treffen muss, ist es doch an der Zeit zu heiraten.Doch wen soll sie wählen? Sie hat Abel und Eric gleichermaßen gerne und kann sich nicht entscheiden. Das bringt ihre Mutter auf eine verhängnisvolle Idee, die die beiden jungen Männer schon bald zu Rivalen macht. Einer der beiden soll in die Welt hinausziehen und das Vermögen beider mehren. Wenn es ihm gelingt, darf er Sarah heiraten. Abel zieht das richtige Los und damit in die Ferne, Eric bleibt zurück und kümmert sich weiter um Sarah in der Hoffnung, dass sein Freund nicht mehr zurückkommt. Als das Jahr fast verstrichen ist, das ausgemacht wurde, mischt ein Sturm vor der Küste die Karten neu und leitet eine Tragödie ein.
Mit „Das Teufelsloch“ präsentiert Bram Stoker eine lupenreine Geistergeschichte, in der wie so oft Liebe und Eifersucht eine wichtige Rolle spielen und die Figuren sich durch ihre Gefühle in eine gefährliche Intrige verstricken lassen. Auch wenn einer von ihnen zum Täter wird, so ist doch auch er ein Opfer der Gier anderer. Die Erzählung zieht sehr klare Linien zwischen Gut und Böse und macht aus dem Verlauf keinen Hehl. Das Hörspiel wird dadurch leider sehr vorhersehbar und bietet im Verlauf auch nur wenige Überraschungen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Sprecher wieder sehr gut gewählt wurden und ihre Figuren lebendig herausarbeiten. Sie halten die eher spannungsarme Geschichte auf einem angenehmen Niveau und wissen die Gefühle ihrer Figuren angemessen darzustellen. Dazu passt der Klangteppich aus Musik und Geräuschen – er schafft es den Zuhörer an die wildromantische Küste Englands zu versetzen.
„Das Teufelsloch“ ist vielleicht keines der spannenden aber eines der atmosphärischen Hörspiele der „Gruselkabinett“-Reihe, das vor allem die Fans moralisierender Geistergeschichten der Schauerromantik ansprechen dürfte.