Rettungskreuzer Ikarus 51: Die verbotene Welt, Irene Salzmann (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus 51
Die verbotene Welt
Titelillustration von Lothar Bauer
Atlantis, 2013, Taschenpaperback, 104 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-864020-92-6 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Nach dem Abschluss des „Wanderlust“-Zyklus' ist es Zeit für eine Zäsur. Wie Serienbegründer Dirk van den Boom in seinem Videoblog erläuterte, soll die Zeit der großen Zyklen vorbei sein, die erfolgreiche „Rettungskreuzer Ikarus“-Serie auf ein neues Fundament gesetzt werden. Zwar gibt es keine zeitliche Zäsur, doch inhaltlich wie organisatorisch will man neue Wege gehen. Statt großer, über Jahre laufender Zyklen erwarten den Leser zukünftig in sich abgeschlossene Handlungsabläufe, die in aller Regel aus drei Romanen bestehen.

Den Auftakt macht Irene Salzmann, die im ersten ihrer drei zusammenhängenden Romane nicht etwa die „Ikarus“ sondern den Rettungskreuzer „Phoenix“ ins Zentrum stellt. Einem Notruf folgend besucht die „Phoenix“ einen gesperrten Planeten. Im Orbit über Gamorrha III kreist das illegale Expeditionsschiff „Yaunde“. Als sich die Crew der „Phoenix“ Zutritt verschafft stößt sie auf erschütternde Bilder – angefressene menschliche Leichen, zwei Überlebende, die nichts Menschliches mehr an sich haben und einige Felle von seltenen Tieren des Planeten. Was passierte auf Gamorrha III, was stieß der Besatzung zu? Währenddessen meldet sich bei Sally McLennane ein alter, längst tot geglaubter Bekannter, der sie mit menschlichen Bomben aus dem Weg schaffen will…

Ein neuer Anfang ist gemacht. Irene Salzmann sucht und findet in der Crew der „Phoenix“ ihre eigene Nische, unverbrauchte Gestalten, denen sie Leben einhauchen kann und die, im Rahmen der Vorgaben, überzeugend agieren. Dazu fügt sie immer wieder Querverweise zu bekannten Figuren der Serie ein und verzahnt ihre Handlung so geschickt und unauffällig mit dem Serienkosmos. Inhaltlich wartet sie mit gewohnten Versatzstücken auf: das Rätsel um die hingeschlachtete Besatzung der „Yaunde“ und die Bedrohung von McLennane bergen genügend Spannung, um die Lektüre angenehm spannend und kurzweilig zu gestalten. In den beiden bereits fertigen Folgebänden wird sie ihren Handlungsbogen fortsetzen und zu Ende führen.

Das Gebotene liest sich stilistisch angenehm, inhaltlich spannend und macht auf die Fortsetzung neugierig.