Star Wars 105 (Comic)

Alexander Freed
Star Wars 105
Purge – Die Faust des Tyrannen
(Star Wars: Purge – The Tyrant’s Fist 1&2, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Michael Nagula
Titelillustration von Dan Scott
Zeichnungen von Mark Castiello & Andrea Chella
Panini, 2013, Heft, 60 Seiten, 4,50 EUR

Von Christel Scheja

Das 105. Heft der „Star Wars“-Heftserie steht wieder ganz im Zeichen von Darth Vader. Noch immer festigt das Imperium seine Herrschaft und der dunkle Lord ist als rechte Hand des Imperators auf der Suche nach den letzten versprengten Jedi, um sie ein für alle Mal zu vernichten.

Auf einem abgelegenen Planeten namens Vaklin haben sich drei Jedi verschanzt. Zwar ist es Darth Vader schon gelungen, zwei von ihnen zu töten, der dritte, Cho’Na Bene, erweist sich allerdings als härtere Nuss als gedacht und entkommt ihnen mehrfach. Der dunkle Lord ist so versessen darauf, sein Ziel zu erreichen, dass er auch bereit dazu wäre, den Planeten und seine Bevölkerung zu vernichten, zumal diese die Jedi auch noch wie Heilige verehrt. Doch dagegen hat der Imperator etwas einzuwenden und stellt seiner rechten Hand eine junge ehrgeizige Offizierin an die Seite. Major Oniye Namada kennt die Spielregeln im Verhalten gegenüber den Mächtigen, weiß aber auch, was gerade jetzt mehr von Nöten ist als pure Gewalt, um den Sieg über die alte Ordnung vollkommen zu machen...

Das 105. Heft erzählt ausnahmsweise einmal wieder eine abgeschlossene Geschichte und wird nicht im nächsten Band fortgesetzt. So entwickelt sich die Handlung kontinuierlich, bewegt sich ohne Schlenker auf das Ziel zu und bietet wieder einiges an Action. Allerdings kommt auch der Hintergrund nicht zu kurz. Man erfährt etwas mehr über die Machtspielchen hinter den Kulissen und die diabolische Überlegenheit Palpatines. Darth Vader ist tatsächlich wieder einmal eine Marionette in den Händen seines Herrn und wird auf hinterhältige Weise zurechtgestutzt. Mit Major Namada tritt eine Angehörige der Streitkräfte auf, die sich mit dem Regime arrangiert hat und tatkräftig daran mitarbeitet, einerseits dessen Macht zu beweisen, andererseits aber auch da ist, um zu zeigen, dass man ganz gut in ihm leben kann, wenn man sich den Regeln fügt.

Heraus kommt eine erstaunlich vielschichtige Geschichte, in der es einmal nicht nur um die Jagd und den Kampf mit überlebenden Jedi geht, sondern auch um die Tricks, mit denen der Imperator seine Herrschaft über zwei Jahrzehnte sichern konnte. So gesehen macht gerade diese 105. Ausgabe der „Star Wars“-Heftserie unheimlich viel Spaß, zeigt sie doch wieder einmal sehr interessante Facetten aus der Frühzeit des Imperiums, die realistische Grundlagen haben.