Star Trek Archive – 40 Jahre Sci-Fi-Kult (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 25. Mai 2013 16:58

Scott Tpiton
Star Trek Archive – 40 Jahre Sci-Fi-Kult
(Star Wars Vault, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Barbara Knesl & Veronika Knesl
Panini, 2013, Hardcover, 128 Seiten, 49,95 EUR, ISBN 978-3-8332-2655-7
Von Irene Salzmann
Scott Tipton ist ein „Star Trek“-Fan seit klein auf. Inzwischen kennt man ihn – und seinen Bruder Dave – nicht nur als Autor von „Star Trek“-Comics (IDW), sondern auch als den Verfasser des prächtigen Bildbands „Star Trek Archive – 40 Jahre Sci-Fi-Kult“. Wie der Titel bereits vorwegnimmt, schildert der vorliegende Sekundärband die wechselhafte Geschichte der „Star Trek“-TV-Serien und -Kinofilme. Kurzweilig wird von den Anfängen in den späten 60er Jahre bis ca. in das Jahr 2011 erzählt.
Den Anfang macht die „Classic Series“ um Captain Kirk, die nicht nur in den USA ihre Fans fand, aber letztlich zu modern für den damaligen amerikanischen Durchschnittszuschauer war (der erste Kuss zwischen einer Farbigen und einem Weißen in „Platons Stiefkinder“, ein skandalös bauchfreies Kleid in „Das Spiegeluniversum“ und so weiter) und schließlich durch einen schlechten Sendeplatz ins Aus getrieben wurde und ihre Fortsetzung vorübergehend in einer Zeichentrick-Reihe fand.
Einige Jahre später folgte der erste Kinofilm, der von der großen Popularität von „Star Wars“ profitierte, einem SF-Spektakel, das durch neue Tricktechniken Maßstäbe setzte und das Genre von seinem B-Movie-Anstrich befreite.
Danach wagte sich Gene Roddenberry an „The Next Generation“ mit Captain Picard, das nach einigen Anlaufschwierigkeiten ebenfalls Kult-Status bei einer jüngeren Zuschauer-Generation erreichte. Spielfilme ließen nicht lange auf sich warten.
„Deep Space Nine“, das chronologisch parallel zu „TNG“ läuft, bot erstmals eine andere Kulisse, nämlich eine Raumstation statt des bewerten Raumschiffs Enterprise. Damit wollte man etwas Abwechslung bieten und schuf ein interessantes Szenario mit sehr vielschichtigen Charakteren, das jedoch immer mit „Babylon 5“ rivalisieren musste.
Durch dieses Intermezzo grenzte sich die „Voyager“-Crew mit Captain Janeway, dem ersten weiblichen Kommandanten, leichter von „TNG“ ab. Standen anfangs die friedliche Erforschung des Weltalls im Vordergrund, folgte dem eine etwas düstere Zeit der Friedenswahrung, so ist jene Reihe von der Suche nach dem Rückweg zur heimatlichen Erde geprägt. Trotz wachsenden Erfolges gab es hierzu wie auch zu „DS9“ keinen Kinofilm.
„Star Trek: Enterprise“, die jüngste Serie mit Captain Archer, versteht sich als Prequel der „Classic Series“, konnte aber nicht an die Erfolge der anderen Reihen anknüpfen.
Die beiden aktuellen „Star Trek“-Filme, die mit jungen Charakteren die „Classic Series“ im Rahmen einer neuen, veränderten Zeitlinie aufleben lassen, finden hier keine Erwähnung.
Weitere Themenpunkte des Bandes sind der Schöpfer des „Star Trek“-Universums, die namhaften Schauspieler – man bekommt sie privat und in ihren charakteristischen Rollen auf zahlreichen Schwarzweiß- und vor allem Farbfotos zu sehen –, Anekdoten, sie sich um sie und einige Episoden ranken, die Reaktionen der Zuschauer, sowie die Merchandise-Objekte, die mittlerweile von Sammlern gesucht und zu horrenden Preisen zusammengetragen werden. Vermutlich wird so mancher wehmütig an die Collectibles zurückdenken, die er als Kind einmal besessen und mit denen er gespielt hatte, bis sie irgendwann in der Ecke beziehungsweise im Müll landeten.
Hier kommen auch einige nette Extras des Bildbandes zum Tragen: Auf manchen Seiten sind kleine Taschen angebracht, denen man Reprints von Trading-Cards, Bügelmotiven, Malbüchern und anderes mehr entnehmen kann. Eine sehr schöne Idee!
Das Buch ist als nahezu quadratisches Hardcover-Album im Schuber erschienen. Auf dem stabilen Hochglanzpapier kommen die Abbildungen sehr gut zur Geltung. Sie haben wenigstens Kreditkartenformat und belegen maximal eine Seite. Diese Ausstattung zusammen mit den aufwändig eingefügten Extras rechtfertigt den Preis von 49,95 EUR.
„Star Trek“-Fans, die gern einen Blick hinter die Kulissen werfen, sich an schönen Fotos und interessanten Extras erfreuen, sollten sich diesen informativen, wunderschön gestalteten Bildband nicht entgehen lassen. Zweifellos wird auch er in einigen Jahren ein gesuchtes Sammlerstück sein.