Donald Duck 2 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 16. Mai 2013 10:12
Carls Barks
Donald Duck 2
Aus dem Amerikanischen von Dr. Erika Fuchs
Ehapa, 2012, Hardcover, 176 Seiten, 24,99 EUR, ISBN 978-3-7704-3556-2
Von Irene Salzmann
In „Donald Duck“ findet der Leser zehn lustig-abenteuerliche Geschichten aus den Jahren 1945 bis 1947. Der treue Fan wird die meisten oder sogar alle aus den verschiedenen deutschen Disney-Publikationen kennen, denn im Laufe der Jahre wurden diese Erzählungen immer wieder veröffentlicht.
In „Terror auf dem Strom“ ersteigert Donald wider Willen ein Hausboot, das er zusammen mit seinen Neffen flottmacht. Unterwegs müssen sie viel über die Gefahren lernen, denen man auf einem Fluss begegnen kann, doch die gigantische Seeschlange übertrifft alles.
Nachdem Donald auf den Kopf fiel, ist er „Der Feuerteufel“, der in Entenhausen sein Unwesen treibt. Vergeblich bemühen sich die Neffen, ihn von der Zündelei abzuhalten. Als plötzlich ein Nachahmer auftaucht, ist Donald nicht mehr zu halten.
„Seehunde sind ja so klug“, stellt Donald fest und will ganz groß als Dompteur mit seinem Zögling herauskommen. Dieser hat jedoch andere Pläne.
„Ein irrer Vogel“ geht Leuchtturmwärter Donald gewaltig auf die Nerven, aber dann erweist sich der Albatros als der Retter der Ducks, als Weihnachten vor der Tür steht und ein heftiger Sturm eine Feier schier unmöglich macht.
Donald wird „Maharadscha für einen Tag“. Allerdings hat man ihn hereingelegt, und wenn er die Gewichtsprobe nicht besteht, soll er als Tigerfutter enden. Die gutgemeinten Ideen seiner Neffen machen alles nur noch schlimmer.
Donald hat keine Lust auf Mord und Totschlag im Kino und sucht die „Feldeinsamkeit“, von der er böse überrascht wird.
„Donald Duck“ zeigt Interesse an Hüten, aus triftigem Grund.
Donald und seine Neffen sitzen „Im Land der Vulkane“ fest. Nur wenn sie eine Heldentat begehen, wird ihnen ermöglicht, nach Hause zu reisen. Prompt enden alle Bemühungen von Donald in einem Desaster – und letztlich beim Scharfrichter.
Seit Generationen entführt „Der Geist der Grotte“ alle paar Jahre an einem bestimmten Tag einen kleinen Jungen, der nie wieder gesehen wurde. Donald und seine Neffen halten die Geschichte für Unsinn, bis Track verschwindet und ein gespenstischer Ritter das Schiff der Ducks zu sabotieren versucht.
Donald und seine Neffen erleben ein „Australisches Abenteuer“, bei dem sie Känguruhs einfangen sollen, insbesondere Jaul-Jule, die ihr Baby verloren hat und seither die Felder der Farmer zertrampelt. Obwohl sich die Ducks sehr anstrengen, ist ihnen Jaul-Jule immer einen Schritt voraus. Obendrein fasst sie Zuneigung zu Donald und adoptiert ihn.
Die hier gesammelten Geschichten sind abenteuerlich und weisen ab und zu Krimi-Elemente auf. In der Hauptrolle ist Donald zu sehen, meist begleitet von seinen Neffen, die ihn bei vielen seiner Aktionen unterstützen, dabei oft die Rettung bringen, wenn das Desaster schon nicht mehr abwendbar scheint. Aber auch ohne ihre Hilfe, wenn die erste Arroganz verpufft ist, weiß Donald das Blatt zu wenden und scheut keine Mühen, sich und die Kinder sicher nach Hause zu bringen. Die anderen Ducks sind diesmal nicht mit von der Partie, was schade ist, da mit ihnen die Handlung noch bunter und abwechslungsreicher ist – allerdings hat es viele von ihnen zu jener Zeit noch nicht gegeben. Dagoberts erster Auftritt war 1947!
Obwohl die Handlung der Comics damals ein wenig anders aufgebaut war, die Figuren oft von harmlos anmutenden Sorgen geplagt wurden oder einfach nur ein kurzes, pointiertes Gag-Abenteuer erlebten, so lesen sich die Geschichten doch zeitlos und auch nach so langer Zeit immer noch unterhaltsam, vielleicht sogar witziger als manch moderne Erzählung, die zu sehr auf die heutige Jugend abzielt und mitunter schon zu abgedreht ist. Folglich sind die Carl-Barks-Sammler-Editionen ein Highlight vor allem für die reiferen Disney-Freunde, die sich freuen, die Klassiker in schöner Aufmachung lesen und dann ins Regal stellen zu dürfen.