Wednesday Comics (Comic)

Wednesday Comics
(Wednesday Comics 1-12, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Mit einem Vorwort von Mark Chiarello
Panini, 2011, Hardcover, 204 Seiten, 69,00 EUR

Von Irene Salzmann

Die Comic-Strips in amerikanischen Zeitungen haben eine lange Tradition (seit dem 19. Jahrhundert!). Einige davon gelangten sogar nach Deutschland und wurden in Heften zusammengefasst, in denen der Strip-Charakter dadurch aufrechterhalten wurde, indem man drei verschiedene Comic-Serien in ‚Streifen‘ auf eine Seite druckte. Meist handelte es sich um verschiedene Genres, vor allem um Western, SF, Krimis und andere abenteuerliche Geschichten.

Das überformatige Comic-Album „Wednesday Comics“ ist eine Hommage an diese Ära. Die Herausgeber orientierten sich am Zeitungsformat und konnten zahlreiche namhafte Autoren, darunter Neil Gaiman und Jimmy Palmiotti, und Zeichner, beispielsweise Lee Bermejo und Joe Kubert, gewinnen, die für dieses Projekt in sich abgeschlossene Geschichten mit dem typischen Strip-Charakter entwickelten. Nicht in jedem Fall handelt es sich dabei um ein Superhelden-Abenteuer. Man findet außerdem die Genres Endzeit-SF, Fantasy, Horror und Kriegscomic, meist miteinander vermischt.

Batman stellt Nachforschungen an, nachdem ein reicher, alter Mann entführt und ohne Lösegeldforderungen ermordet wurde. Superman beginnt nach einer Auseinandersetzung mit einem Alien, daran zu zweifeln, ob er wirklich auf die Erde gehört. Supergirl muss sich mit aufgedrehten Super-Tieren herumärgern. In „The Demon and Catwoman“ arbeiten diese in einem magischen Abenteuer Seite an Seite.

Das sind nur einige Beispiele für die Geschichten, die eine Länge von 12 Seiten haben. Angesichts der verschiedenen Zeichner beeindruckt der Band außerdem durch die große Vielfalt. Man findet praktisch alles, von cartoonhaften und trickfilmartigen Illustrationen über an Chibis aus Mangas erinnernden Abbildungen bis hin zu realistisch-idealistischen Malereien. Was gefällt, ist Geschmackssache. Zwei unveröffentlichte Kurz-Strips, einige Skizzen und Steckbriefe der Künstler runden den Prachtband ab.

Zweifellos ist „Wednesday Comics“ kein Album für den ‚normalen‘ Comic-Leser, der von seiner Lektüre unterhalten werden und schöne Bilder betrachten will, denn bei einem Preis von 69,00 EUR für ein zwar edel gestaltetes, aber inhaltlich von der Qualität her schwankendes Hardcover muss jeder erst einmal schlucken. Reizvoll ist „Wednesday Comics“ ausschließlich für Sammler, die sich auf Sonderausgaben spezialisiert haben, sich auch für die Geschichte des Comics interessieren und den Hauch einer traditionsreichen Ära im modernen Gewand spüren wollen.