Kiss of Rose Princess 2 (Comic)

Aya Shouoto
Kiss of Rose Princess 2
(Barajou no Kiss Vol 2, 2009)
Aus dem Japanischen von Hirofumi Yamada
Carlsen, 2012, Taschenbuch, 180 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-551-79552-6

Von Irene Salzmann

Anis Yamamoto hat das Halsband verloren, das sie niemals hätte ablegen dürfen, da ihr sonst, laut Vater, schlimmste Strafen drohen. Das Unglück ist passiert, und daraufhin erhält die Schülerin vier Karten, welche sie nur zu küssen braucht, um ihre Rosenritter zu rufen, die sie beschützen. Das erweist sich schon bald als bitter notwendig, denn der neue Schüler Haruto Kisugi, den Anis von früher kennt, ist nicht, was er vorgibt zu sein.

Doch es kommt noch schlimmer, denn Schwarz Yamamoto, ihr Vater, zeigt sein wahres Gesicht und erklärt dem Mädchen, dass alles, was ihr nun zustößt, zu ihrer Strafe gehört. Damit sind die desaströsen Enthüllungen aber noch nicht vorbei: Das Siegel, das den Dämonengott bannt, droht zu zerbrechen. Um das zu verhindern, muss ein Rosenritter sein Leben opfern…

Nachdem im ersten Band die Protagonisten eingeführt wurden und sich um Hauptfigur Anis ein Harem Jungen versammelte, die so attraktiv sind, dass es sie einschüchtert und sie von den anderen Mädchen – und nicht nur von ihnen! – beneidet wird, geben sich nun die ersten Gegenspieler zu erkennen, und es wird teilweise verraten, welche Bewandtnis es mit den Rosenrittern und deren Meisterin hat. Tatsächlich reicht deren Geschichte, die von Liebe und Hass, Treue und Verrat geprägt ist, viele Generationen zurück. Hinter all dem steht eine mysteriöse Organisation, die scheinbar genausowenig Skrupel kennt, wenn es darum geht, den Dämonengott von der Erde fern zu halten, wie die Magier und anderen Rosenritter, die ihre eigenen, nicht näher umrissenen Ziele verfolgen.

Die Handlung weist durchaus einige spannende Momente auf, doch der Schwerpunkt liegt auf dem übertriebenen, klamaukhaften Verhalten der Charaktere: Anis ist es peinlich, von den Jungen umschwirrt zu werden, und sie interpretiert in alles mehr hinein, als sie sollte. Infolgedessen ergreift sie öfters die Flucht, verpasst Kopfnüsse, schimpft und hält ihre gutaussehenden Getreuen ebenfalls für einen Bestandteil der Strafe. Daran merkt man, dass jüngere Leserinnen zwischen 10 und 14 Jahre die Zielgruppe sind. Ihnen ist eine ‚richtige‘ Romanze oder ein packendes Fantasy-Abenteuer nicht so wichtig wie ein quirliger, lustiger Inhalt und hübsche Zeichnungen von niedlichen Protagonisten in verspielten Gewändern. Davon wird ihnen jede Menge geboten, so dass sie ganz auf ihre Kosten kommen. Stilistisch erinnern die Illustrationen in „Kiss of Rose Princess“ an eine weniger düstere Version von Hotaru Odagiris „Fesseln des Verrats“.

Hat man Spaß an Serien wie „Card Captor Sakura“, „Chrome Breaker“ und „Kamikaze Kaito Jeanne“, tut man mit diesem Titel keinen Fehlgriff.