Rettungskreuzer Ikarus 49: Schritt vor dem Abgrund, Sylke Brandt (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 26. Februar 2013 10:20
Rettungskreuzer Ikarus 49
Schritt vor dem Abgrund
Sylke Brandt
Titelillustration von Emmanuel Henné
Atlantis, 2012, Taschenpaperback, 112 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-86402-054-4 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Nach wie vor hat das Wanderlust-Virus die Galaxis fest in seinem Griff. Auch wenn mit Hilfe der letzten Überlebenden eines verschollenen Volkes die Suche nach einem Heilmittel kurz vor der Vollendung steht, sind die Spuren des Virus in der ganzen Galaxie zu sehen. Kinder und Alte, die das Virus nicht befallen hat, wurden zurückgelassen, mussten sich plötzlich und unerwartet um sich selbst kümmern. Auf einem Schulschiff, auf dem Hochbegabte auf ihre zukünftigen Führungsaufgaben vorbereitet werden sollten, haben die Kinder gar die Herrschaft an sich gerissen.
Die vom Virus befallenen Erwachsenen wurden isoliert und kaserniert, die Kinder suchten als Freibeuter die schwindenden Ressourcen des Raumschiffs aufzustocken. Bei einem Überfall geraten sie dann jedoch mit echten Piraten aneinander – und suchen daraufhin die Hilfe eines Rettungskreuzers…
Zur gleichen Zeit bemühen sich die älteren Passagiere eines interstellaren Luxusliners, die stillgelegten Maschinen ihres Raumschiffes wieder in Gang zu setzen. Das treibende Schiff droht in die Sonne gezogen zu werden…
Sylke Brandt legt im vorletzten Band des laufenden Zyklus’ noch einmal einen Roman vor, der sich abseits der Ikarus und des unsterblichen Botero mit den Auswirkungen des Virus auf diejenigen befasst, die nicht infiziert werden. Geschickt konzentriert sie sich hierbei auf nur einige wenige Brandherde, die sich dann beleuchtet. Das bringt zwar die Handlung selbst nicht voran, hinterfüttert diese aber auf durchaus kurzweilig und amüsant zu lesende Weise mit Background. Es gelingt ihr insbesondere in der Zeichnung der wenigen handlungsrelevanten Personen, diese interessant und abseits der üblichen Klischees zu beschreiben und das Bild der Galaxis, die sich in den Klauen des Virus befindet, spannend abzurunden.