Star Trek The Original Series 4: Der Friedensstifter, Jerry Oltion (Buch)

Star Trek The Original Series 4: Der Friedensstifter
Jerry Oltion
(Star Trek Mudd in your Eye, 1997)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Cross Cult, 2013, Taschenbuch, 290 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-144-3 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Während die Veröffentlichung der „Star Trek“-Romane im englischsprachigen Raum niemals wirklich abbrach, gab es hier eine längere Pause. Aus diesem Grund kann Cross Cult nun auf Einiges an Material aus den letzten fünfzehn Jahren zurückgreifen, das hier noch nicht erschienen ist. Dazu gehört auch „Der Friedensstifter“. Im Mittelpunkt steht eine der wenigen Figuren, die in der klassischen Serie zweimal auftreten durfte: Harry Mudd, Gauner und Schlitzohr, der Kirk und Co. immer wieder gerne zum Schwitzen brachte.

Auf ihrer Erkundungsmission in bisher kaum erforschte Gebiete des Alpha-Quadranten, entdeckt die „Enterprise“ ein Sonnensystem, in dem die beiden bewohnbaren Planeten in Fehde miteinander liegen. Doch nun, nach mehr als zehntausend Jahren, scheinen die Bewohner von Prastor und Distrel endlich Frieden schließen zu wollen. Der Vermittler, der sie dazu gebracht hat, ist ein guter alter Bekannter: Harcourt Fenton Mudd. Kirk will nicht glauben, dass der Gauner, notorische Lügner und Herzensbrecher, wirklich aus selbstlosen Motiven gehandelt hat. Deshalb nimmt er sich die Zeit, hinter die Kulissen zu blicken und herauszufinden, was Mudd in Wirklichkeit plant Dabei entdeckt er allerdings etwas ganz anderes. Ehe seine Leute und er der ganzen Sache genauer auf den Grund gehen können, bricht der Krieg unvermittelt wieder los, und sie alle werden tiefer in den ganze Schlamassel verwickelt, als ihnen lieb ist und müssen schon bald um ihr Leben kämpfen...

Wann immer Harry Mudd auftrat, wurden die Folgen mit einem Augenzwinkern erzählt, die Action in Gags verpackt und die eigentlichen Gefahren dadurch abgemildert. Der Roman versucht diese leichtfüßige Atmosphäre der beiden klassischen Folgen einzufangen, was ihm gerade am Anfang gelingt. In der Mitte gewinnen aber die ernsteren Untertöne, Kirk und seine Crew geraten in ein actionreiches Abenteuer, bei dem sie zunächst zu Opfern werden und nur nach und nach die Oberhand gewinnen können. Zwar weiß man irgendwie, dass die Helden lebend aus der ganzen Sache kommen, aber bis es so weit ist, gibt es so manche kleinere und größere Überraschungen.

Der Autor hat immerhin sehr gut recherchiert, gerade Ereignisse aus „Die Frauen des Mister Mudd“ spielen eine nicht unerhebliche Rolle in der Geschichte, die vielleicht nicht gerade innovativ ist, aber durchaus von Anfang bis Ende unterhalten kann. Längen gibt es nur wenige und wenn, dann im Mittelteil des Romans, wenn die Helden noch nicht so ganz wissen, was sie eigentlich erlebt haben. Ein weiterer Pluspunkt an der Geschichte ist, dass sie für sich alleine stehen kann und nicht zu einem Zyklus gehört.

„Der Friedensstifter“ ist damit ein unterhaltsamer Band der Romanreihe um die klassische „Star Trek“-Serie, der nicht nur ein Wiedersehen mit einer beliebten Nebenfigur der Serie bietet, sondern auch die Atmosphäre dieser ganz speziellen Folgen einzufangen weiß. Ein Blick lohnt sich daher vor allem für die Fans von Kirk und Co., die sich gerne an diese Episoden zurückerinnern.