Avengers vs. X-Men 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 10. Januar 2013 10:49
Brian M. Bendis, Jason Aaron
Avengers vs. X-Men 1
(Avengers vs. X-Men: Round 1+2, AVX: VS 1 – Magneto vs. The Invincible Iron Man/The Thing vs. Namor, The Submariner, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Jim Cheung
Zeichnungen von John Romita Jr., Adam Kubert u. a.
Panini, 2012, Heft, 68 Seiten, 5,95 EUR
Von Irene Salzmann
Die Phoenix-Kraft hat schon mehrmals die Erde und die Menschheit an den Rand des Abgrunds gebracht und unzählige Lebensformen auf anderen Planeten getötet, um ihren Hunger zu stillen. Erneut befindet sie sich auf dem Weg zur Erde, um sich ein Gefäß zu suchen. Die Vermutung, es könne sich um Hope Summers handeln, den ersten Mutanten, der seit M-Day geboren und von Cable aufgezogen und beschützt wurde, liegt nahe, da sie schon einmal eine vergleichbare Macht entfesselt hat.
Während die X-Men sich selbst um Hope kümmern wollen, sollte sie zu einem Problem werden, verlangen die Avengers, dass die Mutantin ihnen übergeben wird. Da eine Einigung nicht möglich ist, kommt es auf Utopia zu einer Auseinandersetzung zwischen den Mitgliedern beider Gruppen, allen voran zwischen Magneto und Iron Man sowie dem Thing und Namor. Wolverine und Spider-Man, die nach Hope suchen, können diese nicht aufhalten, da sie von der stärker werdenden Phoenix-Kraft Gebrauch macht, um zu fliehen.
Langjährige Leser kennen natürlich die Geschichte der Phoenix-Kraft, die immer wieder die Gestalt von Marvel Girl (Jean Grey) annahm, Phoenix (Rachel Summers) zur Verfügung stand und kurzfristig auch von anderen Personen Besitz ergriff. Nun ist diese nahezu unaufhaltbare Wesenheit zurück, und die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten: Hope könnte das nächste Gefäß werden, die Kontrolle über so viel Macht verlieren und die Erde zerstören.
Während die X-Men eine der Ihren retten wollen, planen die Avengers, das Mädchen notfalls zu töten. Wolverine, der zu beiden Gruppen gehört, muss eine schwere Entscheidung treffen, doch Hope kann ihm entkommen, und was immer ihr Gegner letztlich im Sinn hat, muss warten.
Das alles liest sich leider etwas konfus, da die Autoren die Kämpfe zwischen den Teams und nicht die inneren Konflikte und Motive der einzelnen in den Mittelpunkt stellen. Die sonst so vernünftigen Anführer Cyclops und Captain America einschließlich ihrer Kameraden wirken stur, unversöhnlich und gewaltbereit. Daran, dass es eine heftige Auseinandersetzung geben würde, bestand von Seite 1 an kein Zweifel. Da man aus früheren Storylines einfach mehr Substanz gewohnt ist, wirkt der Auftakt dieser Storyline eher dünn und als der Beginn einer großen Prügelei, über die fast vergessen wird, was auf dem Spiel steht.
Die Zeichnungen sind von unterschiedlicher Qualität, da mehrere Zeichner für die Miniserie aktiv wurden. Es gibt zwar keine deutlichen Stilbrüche innerhalb des vorliegenden Heftes, aber die Wechsel springen ins Auge. Die Panels bieten viel Muskelpower und Action in leuchtenden Farben.
In den vorherigen „X-Men“- und „Avengers“-Heften wurden die Weichen für diesen Showdown gestellt. Vielleicht wäre „AvsX“ leichter nachzuvollziehen, würde man die Vorgeschichte kennen. Steigt man jedoch erst mit diesem Band in die Geschehnisse ein, bleibt dem Leser nur die Hoffnung, dass die Handlung in den nächsten Episoden zulegt und die Charaktere an Tiefe gewinnen – so wie man es gewohnt ist.