Mark Brandis 23: Triton-Passage (Hörspiel)

Nikolai von Michalewsky (Buch) & Balthasar von Weymann (Skript)
Mark Brandis 23
Triton-Passage
Sprecher: Michael Lott, Mira Christine Mühlenhof, Roman Kretschmer u.a.
Folgenreich, 2012, 1 CD, ca. 80 Minuten, ca. 8,99 EUR

Von Christel Scheja

Erstmals nach langer Zeit umfasst die Umsetzung eines Romans der „Mark Brandis“-Reihe nicht zwei, sondern nur eine CD. Dafür wird diese aber auch bis zum Rand ausgenutzt, wie sich zeigt, denn „Triton-Passage“ ist nicht ganz so schnell zu Ende, wie vermutet.

Seit zweihundertvierzig Tagen ist Mark Brandis nun schon im All. Diesmal jedoch nicht als Kommandant eines eigenen Schiffes, sondern als Beobachter und Gastpilot auf dem der Militärflotte angehörenden Schiff von Commander Busch, der sich in der Anwesenheit des dienstälteren und erfahreneren Kollegen nicht sonderlich wohlfühlt. Die alltägliche Routine und Langeweile wird schließlich von dem Leiter der VEGA unterbrochen. John Harris bittet Mark unter der Hand, einem Notruf nachzugehen. Ein Schiff der VOR ist am Neptun gestrandet und droht auf dem fernen Gasriesen abzustürzen. Doch noch leben Teile der Crew. Nach einigem Hin und Her macht sich die Crew des Schiffes, das eigentlich die Eruption eines Sternes beobachten sollte, auf den Weg. Was sie am Neptun finden ist mehr als erstaunlich. Die Crew des Republikenschiffes hat ihr Leben für ein Mädchen von knapp sechzehn Jahren geopfert. Doch was macht ihr Überleben so wichtig? Eine erste Ahnung bekommt Brandis, als sein Schiff ebenfalls unrettbar zu havarieren droht, und Gewissheit erst auf dem Mond. Doch das hat auch für ihn Konsequenzen.

Interessant an dieser Folge ist, dass sie eigentlich aus zwei Teilen besteht. Da ist erst einmal die dramatische Rettungsaktion, die zu einem Fiasko zu werden droht, dann aber auch das Nachspiel auf dem Mond, das länger ist, als man erwartet. Beides ist spannend ausgestaltet – auch wenn man sich irgendwie sicher ist, dass Mark Brandis und seine Leute alles überleben, so fiebert man doch mit, als ihr Überleben auf Messers Schneide steht. Die Besonderheit der jungen Passagierin wird dezent ausgearbeitet, was der Geschichte ebenfalls sehr gut tut. Interessant ist vor allem das Ende, bietet es doch interessante Entwicklungsmöglichkeiten.

Alles in allem merkt man gar nicht, wie die Zeit beim Genießen des Hörspiels vergeht. Die Sprecher sind in Spiellaune und bringen ihre Figuren überzeugend zu Gehör, auch fühlt man intensiv mit ihnen, wenn es hart auf hart kommt. Der Klangteppich fügt sich ebenso wie die Musik gekonnt ein. Allein am Ende wird man gelegentlich leicht irritiert, als die Geschichte immer noch kein Ende findet. Aber die Entwicklungen sind konsequent und runden die Geschehnisse angemessen ab.

„Triton-Passage“ erweist sich wieder als Highlight der „Mark-Brandis“-Reihe, von der es ruhig noch einige Folgen mehr geben darf.