Christian Tielmann: Daemonicus – R.O.M. 1 (Buch)

Christian Tielmann
Daemonicus
R.O.M. 1
Titelbild und Innenillustrationen von Barbara Korthues
Loewe, 2012, Hardcover, 188 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-7855-6945-0

Von Carsten Kuhr

Willkommen in Rom, zur Hochzeit des Römischen Reiches. Gladiatoren bestreiten in dem Kolosseum ihre tödlichen Kämpfe, die Legionen ziehen aus, die Macht Roms in der bekannten Welt zu sichern. In der Stadt am Tiber wachsen drei Freunde auf, wie es sie unterschiedlicher eigentlich nicht geben kann. Remus, ein entflohener Sklavenjunge, Olivia, die Tochter eines Schmieds und der Architektensohn Meander halten trotz der unterschiedlichen Schichten aus denen sie stammen zusammen wie Pech und Schwefel.

Und das müssen sie auch, trifft die Eselsgasse, in der Olivia wohnt, doch ein dunkler Fluch. Ein riesenhafter Geist geht um und verbreitet Furcht und Schrecken. Schon einmal, vor einem Jahr gerieten die Bewohner der Gasse aneinander – damals wurde Olivias Mutter getötet. Nun werden die Bewohner der anderen Straßenseite von einem Fluch heimgesucht. Die Menschen erkranken, ihre Haustiere sterben gar. Da liegt es nahe, die Bewohner der anderen Straßenseite als Verursacher des Fluchs zu verdächtigen.

Was aber wirklich hinter den Vorkommnissen steckt, das ahnen die aufgewiegelten Bewohner der Straße nicht. Unsere drei Freunde kommen einem Komplott auf die Spur – einer Verschwörung, die mit einer der renommiertesten Geheimbünde der Stadt in Verbindung steht; denn merke: nicht immer ist es ein Geist der umgeht, und nicht immer soll ein Fluch nur die Bewohner erschrecken, insbesondere, wenn handfeste wirtschaftliche Interessen im Spiel sind…

Im ersten Band der Abenteuer unserer drei Römer geht es spannend zu. In einer der Zielgruppe – junge Leser ab 8 Jahren – angepassten Sprache berichtet uns der Autor, toll illustriert, nicht nur von den Abenteuern der drei Helden, sondern lässt so nebenbei auch immer wieder Wissenswertes über die damalige Zeit und das Leben im antiken Rom in seine Handlung mit einfließen. Angesprochen werden dabei nicht nur Werte wie Freundschaft oder Opferbereitschaft, sondern auch eine gesunde Skepsis gegenüber windigen Geschäftemachern und eigennützigen Politikern.

Durch die Augen unserer drei Erzähler erleben wir das alte Rom hautnah mit, ohne dass der Text hier den jungen Leser mit zu deutlichen Grausamkeiten überfordern würde. Die Spannung steht klar im Zentrum des Buches, das sich locker und flüssig liest. In Verbindung zu den jeweils zum Inhalt passenden Innenillustrationen, die die jeweilige Szene auch optisch beleuchten, eilt der Leser in dem wohltuend kurzen Band von einer dramatischen Szene zur nächsten, zittert mit den Helden und sieht zum Schluss die Bösen gefangen.