Das Rad der Zeit: Die Suche nach dem Auge der Welt 2 (Comic)

Robert Jordan & Chuck Dixon
Das Rad der Zeit: Die Suche nach dem Auge der Welt 2
(Robert Jordans Wheel of Time: The Eye of the World 7-12, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Joachim Körber
Titelillustration und Zeichnungen von Andie Tong, Ronilson Freire
Panini, 2012, Paperback, 180 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-86201-371-5

Von Christel Scheja

Zu den erfolgreichsten Fantasy-Zyklen der letzten Jahrzehnte, gehört zweifellos Robert Jordans „Das Rad der Zeit“. Die Comic-Adaption rollt die Geschichte nun noch einmal ganz von vorne auf.

Noch vor wenigen Tagen lebten Rand und seine Freunde unbeschwert in dem kleinen Dorf Emondsfeld im Land der zwei Flüsse. Auch wenn ihre Zukunft vorherbestimmt zu sein scheint, träumen sie doch von großen Abenteuern und Kämpfen, denn sie bekommen durchaus mit, dass in anderen Ländern Krieg herrscht und das Dunkle immer wieder Vorstöße wagt. Mit der Ankunft der Aes Sedai Moiraine und ihres Begleiters Lan, ändert sich alles. Denn als ob die beiden ein dunkles Omen wären, verstärken sich plötzlich die Angriffe finsterer Gestalten auf das Dorf, mehrere Menschen kommen zu Tode. Rand verliert seinen Vater. Letztendlich bleibt ihm und seinen Freunden nicht mehr als die Flucht an der Seite der Aes Sedai. Ihnen haben sich auch noch Egwene, Rands heimlicher Schwarm, und ein Barde angeschlossen.

Wie ernst die Lage ist, begreifen die Jungen erst, als sie von einem Draghkar angegriffen werden und nur knapp mit dem Leben davon kommen. Ab dieser Stunde wird Rand immer wieder von seltsamen Träumen gequält. Er hat das Gefühl im Mittelpunkt von düsteren Angriffen zu stehen – eines Tages spricht auch eine Gestalt mit finsterer Aura zu ihm, die dunkle Andeutungen macht. Doch kann und darf er sich wirklich jemandem anvertrauen? Denn mittlerweile weiß er durch Moraine, die sich der jungen Egwene angenommen hat und sie auszubilden beginnt, dass die Gerüchte, um den Wiedergeborenen Drachen nicht nur Geschichten sind, und vielleicht auch in ihm Kräfte schlummern, die er noch nicht begreifen kann. Und das verunsichert Rand vollständig, denn er ahnt, dass sein bisheriges Leben nur Fassade war.

Auch die zweite Graphic Novel folgt sehr genau der Romanhandlung. Nachdem die wichtigen Figuren eingeführt wurden, nutzt die Geschichte nun die Reise, um erste Hinweise auf die Bestimmung der Jugendlichen zu geben. Sie werden nicht ohne Grund verfolgt, auch die Aes Sedai scheint mehr zu wissen, als sie gegenüber den Jungen zugibt. Vor allem Rand beginnt zu zweifeln und wird immer unsicherer. Träume und Visionen bereiten ihn auf die Enthüllungen vor, die zwar in diesem Band noch nicht offenbar werden, aber nicht mehr lange aufzuhalten sind. Die einzelnen Episoden werfen einen Blick auf die Welt außerhalb von Emondsfeld, führen neue Gruppen ein und zeigen, dass die Aes Sedai nicht überall so viel Macht und Ansehen besitzen, wie in ihrer Heimat. Zudem stößt noch jemand zu ihrer Reisegruppe. Die Entwicklung der Figuren schreitet nur langsam voran, denn diese Graphic Novel konzentriert sich in erster Linie auf Rand und das, was in ihm zu erwachen beginnt.

Alles in allem lässt sich die Geschichte gut lesen, da sich Action und ruhige Szenen die Waage halten, auch wenn die Spannung insgesamt eher auf einem niedrigen Level bleibt. Immerhin fallen hier die Kürzungen nicht ins Gewicht, die für die Umsetzung vorgenommen werden mussten, eher im Gegenteil, sie sorgt dafür, dass nicht all zu sehr Langeweile aufkommt.

Die Zeichnungen sind auch diesmal nicht so sauber wie man es vielleicht von anderen Adaptionen gewohnt ist, sie geben den Figuren aber eine sehr eigenständige Note. Auch wenn die Künstler gewechselt haben, bleiben sie erkennbar.

Die zweite Graphic Novel zu „Das Rad der Zeit: Das Auge der Welt“ setzt den Trend fort, der im ersten Band zu erkennen war. Die Saga wird auch weiterhin interessant und unterhaltsam umgesetzt, sodass sich vor allem Fans epischer Fantasy-Abenteuer und moderner Sword & Sorcery-Geschichten angesprochen fühlen dürften. Neueinsteiger sollten allerdings bereits die erste Sammlung kennen, da die Geschichte nur noch ansatzweise vorgestellt wird.