Bernd Frenz: Bannstreiter (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 24. November 2012 11:09
Bernd Frenz
Bannstreiter
Die Legende von Rorn 2
Titelillustration von Birgit Gitschier
Blanvalet, 2012, Paperback mit Klappenbroschur, 412 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-442-26808-5 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Seitdem er, aus guten Gründen versteht sich, eine Hexe gezwungen hat, ihn mit einem Schwert und besonderen Kräften auszustatten, lehrt Rorn seine Gegner zwar das Fürchten, bezwingt selbst die dunkelste Magie, doch muss er dafür einen hohen, einen nur zu oft zu hohen Preis bezahlen. Wer immer sich ihm in seinen Questen anschließt, wer immer sich ihm nähert, den erwartet ein baldiges, schmerzhaftes Ende. So zieht der Bannstreiter mit seinem Schwert Grimmschnitter alleine über die Lande, verdingt sich für Gold oder gute Worte.
Als unbekannte untote Spinnenkrieger die Hexer der Umgebung heimsuchen, sie ausbluten und mit ihrem roten Lebenssaft und ihren magischen Kräften die Schattenjade zu Blutjade wandeln, ahnt er, dass etwas Schreckliches passieren wird. Unterstützt von den Hexen der Schattenmutter macht er sich auf, das drohende Unheil zu ergründen und wenn möglich zu verhindern. Auf ihrem Weg begegnen ihnen Pilger, die von einem Reich ohne Herrscher zu berichten wissen. Der Pfad der toten Magier führt Rorn zu einem Tor, das ihn in das alte Land der Zyklopen führt…
Wie kaum ein anderer der großen Publikumsverlage bemüht sich Blanvalet, einheimischen Autoren eine Plattform für ihre Werke zu bieten. Neben Frank Rehfeld, Alfred Bekker und Torsten Fink hat sich auch Bernd Frenz als erfolgreicher Fantasy-Autor positioniert.
Nach seiner gefeierten „Blutork“-Trilogie legt er mit der Saga um Rorn, den Verfluchten, entsprechendes Lesefutter nach. Sword & Sorcery, so nennt man diese Spielart der Fantasy, die mit Robert E. Howards Conan seinen multimedialen Siegeszug antrat. Und Bernd Frenz liefert dem Leser das, was dieser sich von einem solchen Werk erhofft. Es gibt jede Menge Zauberei, dazu ein magisches Schwert, mit dem entsprechende Kämpfe ausgeführt werden, dazu Geheimnisse, Verrat und dunkle Beschwörungen. Geschickt webt der Autor hier seinen Plot. Immer wieder nimmt er seinen Leser an die Hand, entführt diesen in die Vergangenheit hin zu der Bedrohung, die in der Jetztzeit ihr dunkles Haupt zu heben droht.
Daneben hat er mit dem verfluchten Rorn natürlich eine ideale Identifikationsfigur zur Hand. Mit beträchtlichen Kräften ausgestattet und einem Schwert bedacht, das sich von Magie nährt, macht er sich auf die abenteuerliche Suche nach den Hintergründen der Morde an den Magiern. Dass er dabei nicht nur einer wahrhaft finsteren Bedrohung auf die Spur kommt, sondern auch noch von einer ebenso fähigen wie hübschen Hexe unterstützt wird, bringt nicht nur Tempo und Spannung sondern auch eine Prise Humor in die Handlung.
Das Gebotene liest sich flüssig, auch wenn sich die Gestalten aus dem bekannten Reservoir der Fantasy-Helden rekrutieren und entsprechend vorhersehbar agieren. Die Spannungskurve bleibt hoch, das Tempo ebenso, sodass der Leser an der Seite seines verfluchten Recken ins Finale eilt.