Michael Zandt: Das schwarze Kollektiv (Buch)

Michael Zandt
Das schwarze Kollektiv
Hapu 2
Layout, Satz und Titelgestaltung von Grit Richter
Art Skript Phantastik Verlag, 2012, Paperback, 256 Seiten, 11,80 EUR, ISBN 978-3-98-1509-23-6,

Von Petra Weddehage

Das Straßenkind Ariko wird ins schwarze Kollektiv aufgenommen. Die militärische Organisation lebt nach eigenen christlichen Normen. Kurz darauf zieht Arikos Nation in den Krieg. Die Gegner sind die Hameshi, ein Volk, das sich geheimnisvoll gibt. Der junge Mann wird von Albträumen heimgesucht, und er wechselt die Seiten. Er hofft, endlich eine Heimat gefunden zu haben, wo er so akzeptiert wird, wie er ist, ohne sich verdrehen zu müssen, um es anderen Recht zu machen.

Mit „Hapu – Teufel im Leib“ gab Michael Zandt seinen Einstieg in die Schriftstellerriege. Mit „Das schwarze Kollektiv“ setzt er die Geschichte aus der Sicht von Ariko fort. Dabei geht er mit seinen Protagonisten nicht gerade zimperlich um. Sie bekommen hautnah mit, wie es ist, in einen unbarmherzigen Krieg gerissen zu werden und sich den Folgen zu stellen. Allerdings lässt er seinen Figuren immerhin die freie Wahl, sich für einen eigenen Weg zu entscheiden. Dies ist angesichts der verzwickten Lage, in der diese sich befinden, nicht immer leicht. Gekonnt entwickelt der Autor eine Realität, die der unseren in Ansätzen ähnelt. Die komplexe Story lebt von vielen interessanten Ideen, die dem Schriftsteller nur so zuzufliegen scheinen. Die Fortsetzung ist eher als eigenständige Geschichte anzusehen, da die Verknüpfung an den Vorgänger nur in Grundzügen gelingt. Das Ende lässt einiges offen. So darf sich der Leser bestimmt auf einen dritten Band freuen, der die beiden Geschichten noch näher miteinander verbindet und auch die letzten Fragen klärt.

Das neueste Werk des talentierten Autors ist für junge Leute ab 18 Jahren zu empfehlen. Es gibt explizite, sehr drastisch erzählte Darstellungen der Kriegsgräuel, die unter die Haut gehen. Weibliche Leser dürften sich eher anderen Titeln zuwenden, da es zwar romantische Momente gibt, diese aber nur rudimentär eingesetzt werden. Die Widrigkeiten des Krieges überwiegen und lassen den Leser sehr nachdenklich zurück.

Der Umschlag des Taschenbuchs im Überformat glänzt in schwarzer Farbe. Ein unbekanntes Symbol sowie Titel, Name des Autors und Vignetten, die ebenfalls in schwarz gedruckt wurden, jedoch hervorgehoben werden, vermitteln einen ersten Eindruck des Inhalts.

Wer fantastische Geschichten von fremden Planeten, einer alternativen Realität oder fremden Kriegsschauplätzen mag, wird sich mit dem Buch von Michael Zandt bestens unterhalten fühlen.