Star Wars 100 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 14. November 2012 10:29
Haden Blackman
Star Wars 100
Shadow Stalker
(Star Wars: Darth Vader and the Ghost Prison, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Michael Nagula
Titelillustration und Zeichnungen von Tsuneu Sanda, Zeichnungen von Agustin Alessio
Panini, 2012, Heft, 72 Seiten, 3,95 EUR
Von Christel Scheja
Mit einem Mehrumfang, einem kleinen Rückblick, einem Poster und einer Covergalerie feiert Panini die hundertste Ausgabe seiner „Star Wars“-Heftserie, die vor gut dreizehn Jahren ihren Anfang nahm. Im Mittelpunkt stehen diesmal Ereignisse, die sich mit einer dunklen Stunde im Imperium beschäftigen und beweisen, dass die dunklen Lords der Sith ihre Untergebenen nicht immer im Griff hatten, gerade in der Anfangsphase.
Auf Coruscant befindet sich die imperiale Kaderschmiede für die zukünftigen Offiziere der Flotten und Heere. Auch Laurita Tohm ist einer von ihnen. Er gehört zu dem Jahrgang, der die Ausbildung hinter sich hat und schon bald in den Einsatz geschickt werden wird. Als Klassenbester wird er gleich in den Rang eines Lieutenant befördert und soll die Rede zum Abschluss halten. Doch der Spaß, den er sich mit einigen Freunden erlauben will, geht nach hinten los. Nur einmal möchte der durch einen Unfall entstellte junge Mann hinter dem Steuer eines imperialen Jägers sitzen. Als sich das Schott schließt, ist er gefangen – und die anderen lassen ihn im Stich. Befreien kann er sich nur durch einen Schleudersitz und gerät mitten in einen Aufstand, den sein eigener Ausbilder angezettelt hat. Und ehe er sich versieht, steht er an der Seite von Darth Vader und muss sich mit ihm in das Geistergefängnis wagen, um das Leben des Imperators zu retten.
Auch die Jubiläumsausgabe der Heftserie wartet mit einer Geschichte auf, die es in sich hat, denn sie zeigt auch, dass die vielen namenlosen Erfüllungsgehilfen des Imperators nicht nur geistlose Puppen sind, sondern durchaus ihren eigenen Kopf haben. Mit Laurita Tohm kommt dann auch noch eine Figur ins Spiel, die wie der Leser zwischen den Mächten steht. Es ist jedenfalls interessant zu sehen, aus welchen Gründen die Offiziere aufbegehren und wie weit sie dafür bereit sind zu gehen. Ihre Beweggründe sind durchaus für jeden nachvollziehbar, deshalb ist es um so spannender, dass die zentrale Figur linientreu bleibt und nicht mit den anderen geht, auch wenn er die Kälte des Imperiums schon am eigenen Leib zu spüren bekommen hat – oder ist sein Aussehen vielleicht so gar Zeichen seiner zerrissenen Seele? Die unbeschwerte Atmosphäre der ersten Seiten schlägt jedenfalls schnell in ein actionreiches, düsteres Szenario um, das mit einem bösen Cliffhanger endet und Lust auf mehr macht.
Alles in allem lässt sich Panini in der hundertsten Ausgabe der „Star Wars“-Heftserie nicht lumpen, die Hintergrundinfos zur Reihe und die Covergalerie wecken alte Erinnerungen und lassen das Jubiläum deshalb umso gelungener erscheinen. Dazu kommt eine wiederum sehr spannende Geschichte, die aber nicht nur Action zu bieten hat.