Justice League 3 (Comic)

Geoff Johns, Scott Lobdell
Justice League 3
(Justice League 3, Teen Titans 3, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelillustration von Jim Lee, Scott Williams, Alex Sinclair
Zeichnungen von Jim Lee, Scott Williams, Alex Sinclair u.a.
Panini, 2012, Heft, 48 Seiten, 4,95 EUR

Von Irene Salzmann

Das neue DC-Universum ließ weltweit Metawesen ins Rampenlicht treten. Die meisten von ihnen wollen die Menschen beschützen, aber diese trauen den superstarken Helden nicht, und auch untereinander betrachten sie sich voller Skepsis. Durch ein Portal gelangen plötzlich dämonische Kreaturen auf die Erde. Keiner weiß, was sie wollen und warum sie Menschen entführen. Inmitten der erbitternden Kämpfe, in die Superman, Batman, Flash, Green Lantern und Wonder Woman involviert sind, taucht ein weiterer Streiter auf: Aquaman…

Kid Flash befreit Solstice aus der Gewalt der Organisation Nowhere. Gleichzeitig ist Red Robin inkognito mit wertvoller Fracht unterwegs und begegnet einem … Fan?!

Das neue DC-Universum krankt daran, dass es sehr plötzlich kam, es darum kaum Vorlauf hat – und Panini notgedrungen in seine Hefte, die sonst zwei US-Bände einer Serie oder aufeinanderfolgende Episoden eines Crossovers enthielten, mit Zweitserien bestückt, die vielleicht für die Leser der Titelserie interessant sein könnten. Ob sie das sind, muss jeder Sammler selbst entscheiden.

Wird man ohne Vorkenntnisse in das Heft katapultiert, glaubt man, im Marvel-Universum zu sein: Während die DC-Helden immer gefeiert wurden, begegnete die Menschheit ihren Pendants von jeher mit Skepsis oder gar mit Ablehnung. Was die X-Men, Avengers, Spider-Man und so weiter erlebten, erfahren nun auch die (zukünftigen) Mitglieder der JLA. Gerade Wonder Woman, die bislang wenige Berührungspunkte mit der Menschenwelt hatte, erinnert an Marvels Thor.

Das ist der wievielte Relaunch des DC-Universums? Man kommt mit dem Zählen kaum noch nach, denn die Neustarts erfolgten in immer kürzeren Abständen, und manchmal hat man das Gefühl, als würde der Verlag Marvel und Image nachjagen, die ähnliche Hintergründe schon Jahrzehnte früher in ihren Reihen erfolgreich als Kulissen boten. Für junge Leser ist es gewiss reizvoll, in dieses neue DC-Universum ohne den Ballast von Jahrzehnten einzusteigen. Das ältere Publikum hingegen wird gewiss bedauernd, dass so manches Thema, das der Fortsetzung harrte, nun nicht mehr weitergeführt wird. Und dass die JLA in ihrem Heft durch die Teen Titans ergänzt wird, dürfte auch nicht jeden erfreuen.

Von daher ist die Serie – im Moment – bloß für Alles-Sammler interessant und nicht unbedingt für Gelegenheitsleser, zumal Zeichnerstar Jim Lee, mit dem auf dem Cover geworben wird, bloß das halbe Heft illustrierte.