Conan 9: Auf dem Schlachtfeld geboren (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 29. September 2012 11:32
Kurt Busiek
Conan 9
Auf dem Schlachtfeld geboren
(Conan # 8, 15, 23, 32, 45, 2004/2007)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelbild und Zeichnungen von Greg Ruth
Panini, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-7164-4
Von Irene Salzmann
Wie Conan geboren wurde und aufwuchs, interessierte von jeher das Publikum. Aus den vagen Andeutungen, die Robert E. Howard machte, schuf Kurt Busiek eine Geschichte, die die Roman- und Comic-Handlung gelungen ergänzt.
Conan wurde inmitten einer Schlacht geboren. Als Sohn des Schmieds lernt er früh den Umgang mit Waffen, und er lauscht aufmerksam den Erzählungen der Alten und der Krieger. Obwohl er eines der jüngsten Kinder ist, wird er rasch als Anführer der Gruppe akzeptiert – sehr zum Verdruss von Gerbersohn Donal, dem ältesten von ihnen, der bereits mit Waffen üben darf. Prompt lauert Donal Conan auf. Nach einem Kampf um Leben oder Tod ist Donal ein Krüppel und Conan ein Einzelgänger. Das bleibt er auch, nachdem er dem Clanführer das Leben rettete und vorzeitig in den Kreis der Männer aufgenommen wurde.
Sein Glück findet er in den Armen von Arianne, einer Aquilonierin, die sich mit ihrem Vater, einem Magier, in den Wäldern vor ihrem König verbergen. Durch einen unglücklichen Zufall werden die Flüchtlinge entdeckt. Der Magier rächt sich für die Feindseligkeit, die ihm entgegenschlägt, indem er den Aquiloniern das Wissen um die reichen Bodenschätze im Land der Cimmerier zuspielt, sodass wenig später Truppen einfallen. Es kommt zu einer grausamen Schlacht, die viele Opfer fordert. So geprägt, verlässt Conan seine Heimat.
Natürlich beinhalten die Erzählungen in dem 9. „Conan“-Paperback noch viele Details mehr, die die Entwicklung des Titelhelden beleuchten.
Durch sein Wissen und Können erweist er sich früh als Anführer, durch Mut und Kraft als Jäger und Krieger. Er hinterfragt wenig, beobachtet und lauscht achtsam, handelt meist aus einem Instinkt heraus. Nicht immer sind die Konsequenzen für ihn glücklich, denn seinem Zorn und seiner Stärke haben andere wenig entgegenzusetzen. Trotzdem weiß er in den meisten Fällen, wann Worte und wann Taten angebracht sind. Zudem verfügt er über einen ausgeprägten Ehrenkodex. Er liebt die wundersamen Geschichten der Alten von phantastischen Abenteuern, schönen Frauen, ruhmreichen Kriegen und großartigen Reichtümern – Dinge, die sein späteres Leben bestimmen sollten.
Die Kapitel sind einmal mehr in die bereits bekannte Rahmenhandlung eingebunden, in der sich ein neugieriger Prinz von Conans Taten erzählen lässt, wobei der Wesir am Wahrheitsgehalt der Schriften zweifelt. Dieses Szenario wurde aus den Romanen übernommen.
Die Illustrationen von Greg Ruth gleichen eher Gemälden als typischen Comic-Zeichnungen. Die Bilder sind realistisch und in erdigen Töten gehalten, passend zu einem rauen Land wie Cimmeria und seinen Bewohnern, die ständig um ihr Überleben – gegen Kälte, Hunger, Krankheit, wilde Tiere, fremde Krieger und Magier – kämpfen müssen. Am Ende findet man eine ansehnliche Cover-Galerie.
Die „Conan“-Saga ist an Fantasy-Fans adressiert, die Geschichten über heroische Krieger und ihre Abenteuer lesen wollen. The sense of wonder ist hier noch lebendig und zieht in den Bann. Sehr schön ist zudem, dass die meisten der Paperbacks unabhängig voneinander gelesen werden können und man fast immer eine komplette Storyline erhält.