Nautilus 103 (Magazin)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 25. September 2012 17:21

Nautilus 103
Oktober 2012
Abenteuer Medien Verlag, 2012, Heft, 52 Seiten, 4,50 EUR
Von Christel Scheja
Der Herbst ist gekommen und damit beginnt auch wieder die Zeit, in der vielversprechende Blockbuster ins Kino kommen. Doch noch scheint die Ruhe vor dem Sturm zu herrschen, was kleineren Filmen mehr Aufmerksamkeit beschert. Auf diese geht auch die neue „Nautilus“ mit zwei Schwerpunktthemen ein.
Zum ersten dreht sich alles um „Virtuelle Figuren werden real“. Mit „Ruby Sparks – meine fabelhafte Freundin“ tritt eine fiktive Figur in das Leben des eigenen Autors. Doch noch immer kann er über ihr Schicksal bestimmen, was zu dramatischen Wendungen führt. Der gleichnamige Film ist nicht das erste Exemplar seiner Gattung, wie eine Übersicht von magischen Filmfiguren, die in das Leben „realer Personen“ treten, beweist. Auch in der Literatur hat das „Pygmalion“-Motiv seine Spuren hinterlassen.
„Fantastischer Zirkus“ entführt in die Manegen und Varietes verschiedener Zeiten und Welten. Welche Rolle spielen der Zirkus in phantastischen Romanen und Filmen und welche Rolle haben dabei die Clowns gespielt? Ein ausführlicher Artikel über „Fratzen – Böse Clowns und teuflische Narren“ rundet das Schwerpunkthema ab.
Dazu gibt es wie immer weitere Filmvorstellungen, so etwa zu „Abraham Lincoln – Vampirjäger“, „Hotel Transsylvanien“ oder „Looper“, Interviews mit diversen Autoren oder Regisseuren, Buch- und Computerspiel-Vorstellungen.
Besonders gelungen ist der Artikel über „Fratzen“, dreht es sich hierbei nicht nur um eine bloße Auflistung. Der Autor hat sich die Mühe gemacht, das Thema von allen möglichen Seiten zu beleuchten, beginnend mit dem Mittelalter bis in unsere heutige Zeit. Welchen Stellenwert hatte der Narr in der Gesellschaft und was ist davon in die Literatur oder das Theater eingeflossen? Dem Film wird noch einmal ein eigener Artikel gewidmet, der sich leicht mit dem vorgenannten Beitrag überschneidet. Etwas weniger ergiebig sind die Artikel zu den virtuellen Figuren, aber nicht minder interessant. Allen Ausführungen ist aber anzumerken, dass sich die Autoren sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt und dabei Einiges recherchiert haben, denn sie sprechen auch weniger bekannte Aspekte an. So finden auch Leser, die sich etwas intensiver damit beschäftigt haben, noch etwas Neues.
Ansonsten hält die Ausgabe die Qualität der vorhergehenden, wenngleich sie auch mit ihren Schwerpunkten diesmal nur das Publikum ansprechen dürfte, das mehr der Urban Fantasy und dem Horror zugeneigt ist. Wie immer sei empfohlen, einen Blick in die Ausgabe zu werfen, um für sich selbst festzustellen, ob einen der Einblick in die Zirkuswelt oder die Beschäftigung mit virtuellen Figuren anspricht. Letztendlich werden sich vor allem die Fans modernerer Ausprägungen des Genres dafür begeistern können.