Michael Peinkofer: Splitterwelten (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 14. September 2012 09:09
Michael Peinkofer
Splitterwelten
Splitterwelten 1
Titelgestaltung von Guter Punkt unter Verwendung einer Illustration von Viktor Fetsch
16 Illustrationen im Innenteil von Iris Compiet
Piper, 2012, Hardcover, 574 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-492-70207-2 (auch als eBook erhältlich)
Von Petra Weddehage
Vor Äonen zersprang die Welt in viele Teile. Diese ‚Splitter‘ entwickelten sich zu unabhängig voneinander existierenden kleinen Welten, auf denen Leben möglich ist. Um den Kontakt zwischen diesen Welten aufrechtzuerhalten, benötigt die Welt die Levitatinnen des Sanctoriums. Sie allein besitzen die Macht mit ihrer Gabe der Levitation, Schiffe zwischen den Splittern hin und her reisen zu lassen. So ist ein Überleben auch weiterhin möglich.
Wie nicht anders zu erwarten, machen sich langsam Neid und Missgunst gegenüber der Gilde bemerkbar. Man neidet den Schwestern ihre Gabe und hasst die Abhängigkeit die damit verbunden ist.
Unerwartet erschüttert der Mord an eine Gildeschwester das Sanctorium. Zur Aufklärung wird die Gildeschwester Cedara mit ihrer Schülerin Kalliope auf eine Aufklärungsmission geschickt. Sie ahnen nicht, das Cedaras ehemalige Freundin und Widersacherin Harona die Gunst der Stunde nutzen und die Macht innerhalb der Gilde an sich reißen will.
Auf den Splitterwelten gibt es noch andere Lebewesen als die Menschen: Animalen und Chimären müssen die Vorherrschaft der Menschen dulden. Es existieren auch Splitter, auf denen die Menschen nichts zu lachen haben und als Sklaven ihr Dasein fristen. Einer von ihnen ist der Junge Kieron. Dieser wird von dem Meisterdieb Croy, einem Pantheriden, befreit. Dessen ehemaliger Sklavenhalter Jago muss die beiden Gefährten auf eine gefahrvolle Reise begleiten. Um dem Tod zu entgehen, sollen sie ein altes Artefakt aufspüren.
Michael Peinkofer hat sich längst einen festen Platz in der Welt der professionellen Autoren gesichert. Mit Orks und Zauberern gelang ihm ein Sensationserfolg, wie er nur wenigen Fantasy-Schriftstellern in Deutschland vorbehalten ist. Mit den „Splitterwelten“ präsentiert er eine weitere faszinierende Facette seiner nicht enden wollenden schöpferischen Tätigkeit.
Die Splitterwelten beeindrucken mit einem außergewöhnlichen Universum. Eine Welt, die auseinanderbricht und trotzdem ein Überleben erlaubt, weckt die Neugierde. Der Autor breitet mit leichter Hand ein neues Universum mit eigenen Gesetzen und einer interessanten Infrastruktur vor den Augen des Lesers aus. Die Herrschaft auf den einzelnen Splittern unterliegt völlig verschiedenen Gegebenheiten. Auf einigen herrschen die Menschen, während andere Splitter von Tierwesen regiert werden.
Peinkofer präsentiert drei Handlungsstränge. Da wäre zum einen die Geschichte von Cedara und Kalliope. Diese werden auf einen entlegenen Splitter geschickt, um einen Mord aufzuklären. Deren Rivalin Harona strebt nach Macht und will diese mit Hilfe treuer Ergebener an sich reißen. Mit dem Meisterdieb Croy und seinen Gefährten wird eine dritte Ebene angeschnitten. Diese drei Erzählstränge überschneiden sich ein wenig. Bewundernswert ist auch, dass dem Autor, bei seinem vielschichtig erzählten Abenteuer der rote Faden nicht verloren geht.
Mit einem Hardcover, das ein Lesebändchen enthält, sowie 16 Illustrationen von Iris Compiet, die den Figuren ein Gesicht gibt, hält der Leser einen interessanten Band mit einer phantastischen, abenteuerlichen Geschichte in den Händen.
Wer gutgemachte Fantasy im Stil von Stephen R. Bellem mag, wird auch hier keine Enttäuschung erleben. Die Fortsetzung darf mit Spannung erwartet werden.