Susan Ashwood: Höllenherz (Buch)

Sharon Ashwood
Höllenherz
(Frostbound)
Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von Sabine Schilasky
Knaur, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 444 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-426-50885-5 (auch als eBook erhältlich)

Von Irene Salzmann

Als die Vampirin Talia nach Hause kommt, findet sie ihre menschliche Cousine Michelle tot in der gemeinsamen Wohnung. Der Höllenhund Lor, der in Fairview als Sheriff dafür sorgt, dass die Nichtmenschlichen sich an die Regeln halten, bringt die junge Frau vor der Polizei in Sicherheit, da er weiß, dass diese ein schnelles Urteil fällen wird, selbst wenn Talias Schuld nicht erwiesen ist.

Der Werwolf Perry liefert schließlich den definitiven Hinweis, dass ein anderer Michelles Mörder ist und wird wegen seines Wissens beinahe von einem Heckenschützen erschossen. Talia identifiziert den Täter, einen Menschen, der ihr sehr wichtig ist und eines ihrer Bindeglieder zu einer tragischen Vergangenheit darstellt. Noch aber ist sie nicht bereit, sich Lor in vollem Umfang anzuvertrauen, denn erfährt er ihr Geheimnis, wird er sie vielleicht nicht mehr lieben können, und auch all die neuen Freunde werden sich dann möglicherweise von ihr abwenden. Dennoch will Talia nicht länger davonlaufen, sondern sich jenen stellen, die aus Rache Jagd auf sie machen – und dabei einen ausgeklügelten Plan umzusetzen versuchen, der weittragende Konsequenzen für Menschen und Nichtmenschliche hat…

„Höllenherz“ ist der vierte und bislang vielleicht beste Band aus Sharon Ashwoods „Dark Magic“-Serie, denn die Konflikte von Menschen und Nichtmenschlichen, wobei vor allem Letztere die wichtigen Handlungsträger stellen, wird nachvollziehbar beschrieben und liefert eine glaubwürdige Kulisse für die spannende Handlung.

Die Hauptfiguren sind Talia und Lor, eine Vampirin und ein Höllenhund, die sich entgegen aller Traditionen ineinander verlieben, was für einige romantische Verwicklungen sorgt, die aber dankenswerterweise nur am Rande zum Tragen kommen und die packenden Geschehnisse nicht verwässern. Diese konzentrieren sich ganz auf Talias Geheimnisse, die in kleinen Häppchen enthüllt werden: Woher stammt sie? Warum verließ sie ihre Familie? Wer wandelte sie – gegen ihren Willen – zum Vampir? Weshalb wird sie von ihrem Schöpfer gesucht? Welche Ziele verfolgt dieser wirklich? Kann es trotz allem ein Happy End für Talia und Lor geben?

Gebannt folgt man dem flüssig erzählten Plot, der keinerlei Längen aufweist, immer an den richtigen Stellen mit überraschenden Wendungen oder Enthüllungen aufwartet oder von Action und Spannung auf Romantik und softe Erotik umschaltet. Es gibt außerdem ein Wiedersehen mit Charakteren aus den anderen Bänden, doch dienen diese Szenen lediglich dem Aha-Effekt: ein kleines Extra für treue Fans. Hat man „Hexenlicht“, „Vampirdämmerung“ und „Seelenkuss“ nicht gelesen, vermisst man nichts, da jeder Roman in sich abgeschlossen ist – geschickt gemacht.

In Folge darf man „Höllenherz“ allen Freunden des Horrors, der Urban Fantasy und der Romantic Mystery empfehlen, denn das spannende Buch bietet von der ersten bis zur letzten Seite beste Unterhaltung und dürfte so manchen Leser dazu veranlassen, sich auch die weiteren Titel zuzulegen.