Marvel Movies 3: The Avengers (Comic)

Christopher Yost & Eric Pearson
The Avengers
Marvel Movies 3
(Marvel’s The Avengers Prelude 1-4: Fury’s Big Week – Chapter 1-4, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Zeichnungen von Agustin Padilla, Luke Ross u.a.
Panini, 2012, Paperback, 100 Seiten, 12,95 EUR

Von Irene Salzmann

Nicht zum ersten Mal versieht Marvel eine Comic-Verfilmung mit einem Prequel, um das Publikum an die Handlung heranzuführen und die Geschehnisse auf Zelluloid leichter mit etwaigen Folge-Storys auf Papier verbinden zu können. Auch der „Avengers“-Film erhielt eine Vorgeschichte in vier Teilen, in denen kurz die Hintergründe der wichtigsten Figuren umrissen werden – aus der Sicht von Nick Fury, dem Direktor der Organisation SHIELD.

Insider sind natürlich mit den Charakteren, ihrer Entstehung und ihrem Werdegang vertraut, doch so Manches ist anders als einst: So ist Nick Fury nun ein Farbiger, der dem Schauspieler Samuel L. Jackson in „Iron Man“ nachempfunden wurde und der außerdem als Vorbild für die „Ultimate“-Version fungierte. Auch Iron Man selbst und Black Widow orientieren sich optisch an den jeweiligen Schauspielern. Es scheint, als ob das Original-Team aus „Avengers“ 1 (1963) nicht komplett für den Film übernommen wird. Damals bestand es aus Iron Man (Tony Stark), Ant-Man (Dr. Henry Pym), Wasp (Janet Van Dyne), Thor und Hulk (Bruce Banner). Captain America (Steve Rogers) stieß erst in Band 4 hinzu. Aufgrund der Skizzen und Promo-Illustrationen liegt der Schluss nahe, dass Ant-Man und Wasp durch Hawkeye (Clint Barton) und Black Widow (Natasha Romanoff) ersetzt werden, die beide ihre ersten Auftritte als Gegenspieler der Superheldengruppe hatten und in „Avengers“ 16 und „Avengers“ 111 zu Mitgliedern wurden.

„Furys große Woche“ schildert seine Probleme mit der Regierung und den Militärs, die hinter den plötzlich aufgetauchten Superwesen her sind. Der SHIELD-Direktor setzt seine Agenten auf diese an, um selber ihre Geheimnisse aufdecken und sie für seine Organisation gewinnen zu können. Das ist jedoch alles andere als einfach, denn die Regierung sieht Nick Furys Alleingänge – er lässt immer noch nach dem im Zweiten Weltkrieg verschollenen Captain America suchen – alles andere als gern, und auch jene Wesen sind nicht leicht unter Kontrolle zu bringen. Keiner ahnt, welche Gefahr sich im Verborgenen zusammenbraut … Und weiter geht es im Film...

Das Prequel soll neugierig machen, schafft es aber nicht wirklich, wenn man als Insider mit der Geschichte im Großen und Ganzen vertraut ist. Leider stammen die Zeichnungen von verschiedenen Künstlern und sind nicht so gefällig wie die Skizzen und Promo-Illustrationen am Ende des Heftes. Reizvoll mögen die Abweichungen von der Original-Story sein und was letztlich die Tricktechnik im Film aus dem Plot macht. Sammler werden sich den Band sicher zur Einstimmung auf den Kinofilm zulegen. Jene, die sich nur für das Kino-Spektakel und nicht unbedingt für den Comic interessieren, würden zwar eine kleine Einführung erhalten, doch ist es wenig vorstellbar, dass sie tatsächlich dieser Publikation Beachtung schenken.