Erica O’Rourke: Die Erwählte – Der Weg in die Dunkelheit 1 (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 24. Juni 2012 16:28

Maura – oder Mo, wie sie lieber genannt werden will – hat sich Zeit ihres Lebens ein wenig hinter ihrer besten Freundin Verity versteckt. Seit letzter Nacht aber ist das vorbei. Auf dem Heimweg wurden die beiden Mädchen in einer Unterführung von seltsamen Wesen angegriffen, Mo schwerverletzt, Verity getötet.

Als Mo im Krankenhaus wieder zu sich kommt, wartet bereits die Polizei von Chicago auf sie. Dass der ermittelnde Kommissar es mehr auf ihren Onkel, einen Mafia-Boss, abgesehen hat, als dass er die Mörder sucht, macht Mo unheimlich wütend. Als dann ein junger Arzt auftaucht, den außer ihr anscheinend niemand sehen kann, kommt ihr die Sache noch merkwürdiger vor. Was nur hat ihre beste Freundin vor ihr geheimgehalten? Auflösung bietet Luc, der sich als falscher Arzt nicht nur ins Hospital eingeschlichen, sondern Mo auch mit seiner Magie geheilt hat. Abseits der bekannten Welt gibt es die Welt der vier Magieströme. Um die drohende Vernichtung der Magie aufzuhalten, sollte ausgerechnet Verity als verheißene Retterin die Katastrophe verhindern – nur, dass jemand etwas dagegen hatte. Während ihr Onkel von einem Anschlag der Russenmafia auf ihn ausgeht und ihr einen zwar ansehnlichen aber nervigen Bodyguard zur Seite stellt, will Mo nur eines: Rache nehmen für den Mord an ihrer Freundin – auch wenn das heißt, dass sie sich in eine Welt begeben muss, in der sie ein Opfer ist. Doch mit Hilfe von Luc macht sie sich daran, den Mördern zu zeigen, dass auch eine Flache, wie die magielosen Menschen verächtlich genannt werden, sich zu wehren weiß…

Erica O’Rourke bewegt sich mit dem Auftaktband ihrer Urban-Fantasy-Trilogie auf bekannten Terrain. Man nehme eine junge Protagonistin, die überraschend und für sie selbst unvorbereitet in die übernatürliche Welt einzutauchen gezwungen wird. Neben ihrer selbstgewählten Aufgabe, Rache für die Ermordung ihrer Freundin zu nehmen, muss sie zunächst einmal die Zusammenhänge und Hintergründe der Magier erforschen. Mit ihr zusammen lernen wir diese Welt kennen, erleben Abenteuer und koppeln uns zusehends vom bestimmenden Elternhaus ab.

Die Story erinnert ein wenig an Jugendromane, zumal die Protagonisten hauptsächlich der vermeintlichen Zielgruppe der Teens bis Twens entsprechen. Natürlich dürfen emotionale Verwerfungen nicht fehlen, zumal sich gleich zwei charismatische Beaus ihres Gefühlslebens annehmen.

Das liest sich zwar durchaus flüssig und spannend, lässt aber ein wenig die Originalität vermissen. Zu sehr ähnelt der Plot dem Bekannten, begegnen uns Versatzstücke aus erfolgreichen Urban-Fantasy-Epen, als dass das Buch für den erfahrenen Leser wirklich etwas Neues bereithalten würde. Als Jugendbuch mit einer Heldin, die um Emanzipation von ihrer Familie bemüht ist, die erwachsen wird und ihre eigenen Entscheidung trifft, durchaus überzeugend, zumal sie für ihre Fehler bezahlen muss; als Erwachsenenroman jedoch letztlich zu vorhersehbar und konstruiert.

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