Lanfeust Odyssee 1: Das blau-goldene Rätsel (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 31. Mai 2012 22:07
Lanfeust Odyssee 1
Das blau-goldene Rätsel
(Lanfeust odyssey: L’enigme or-azur – 1ére partie, 2009)
Text: Christophe Arleston
Zeichnungen: Didier Tarquin
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Carlsen, 2012, Album, 52 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3.551-72643-8
Von Irene Salzmann
Nachdem Lanfeust als Retter des Universums („Lanfeust der Sterne“) in seine Heimat zurückkehrte, musste er feststellen, dass in Troy rund zwanzig Jahre vergangen sind, während er und sein Begleiter, der Troll Hebus, nur um zwei Jahre gealtert sind. Lanfeust ist immer noch ein junger Mann, der am Konservatorium von Eckmühl Magie studieren soll.
Aufgrund einer inszenierten Provokation handeln er und Hebus sich großen Ärger ein und werden getrennt. Während sich Lanfeust in den streng reglementierten Alltag des Lerninstituts einfügen muss, wird Hebus als Sklave verkauft und durch Magie zu harter Arbeit gezwungen. Für eine unerwartete Wende sorgt das Auftauchen von Alkibiades, dem ältesten Sohn von C’ian und Ritter Blaugold, der Lanfeust holen soll, da seltsame Dinge in der Baronie geschehen, für die der ehrwürdige Nicolas keine Erklärung hat.
Die „Troy“-Serien von Christophe Arleston erfreuen sich schon seit Jahren größter Beliebtheit bei den Comic-Lesern. Die Mischung aus spannender Fantasy-Story, Humor und softer Erotik ist unnachahmlich und wird von wechselnden Zeichnern gekonnt in Szene gesetzt. „Lanfeust Odyssee“ ist ein Zweiteiler, in dem geschildert wird, was nach der Rückkehr des Titelhelden von einem SF-Abenteuer weiter geschieht.
Längst hat Lanfeusts einstige Verlobte C’ian Kinder mit Blaugold, den sie nach den Erlebnissen in „Lanfeust von Troy“ heiratete. In der Baronie mehren sich mysteriöse, gefährliche Vorfälle, die offenkundig magischer Natur sind. Lanfeust soll das Rätsel lösen, aber der Hohe Weise will ihn um jeden Preis in Eckmühl festhalten. Der Schluss liegt nahe, dass einige Gelehrte in die Angelegenheit verstrickt sind und man Lanfeust unter Kontrolle halten will, damit er und Hebus nicht an diesen Geheimnissen rühren.
Man erfährt wenig über das, was sich während Lanfeusts Abwesenheit ereignet hat und zu der gegenwärtigen Situation führte, doch dürfte der zweite und letzte Band alle Antworten geben. Der Mangel an Informationen wird durch reichliche Action, Drama und einige humorige Momente ausgeglichen, sodass man gebannt der Story folgt und nach der Lektüre ungeduldig auf die Fortsetzung wartet, die gewiss mit einigen Überraschungen aufwarten wird – beispielsweise der Begegnung von Lanfeust mit C’ians Tochter Cixi, die der Schwester ihrer Mutter und Gefährtin von Lanfeust vom Aussehen und Wesen her absolut gleicht.
Auch die x-te „Troy“-Serie weiß die Leser zu fesseln. Schätzt man franko-belgische Comics und den arlestonschen Humor insbesondere, wird man von „Lanfeust Odyssee“ sehr angetan sein und den Zweiteiler der Sammlung hinzufügen wollen. Auch Quereinsteiger finden sich schnell in „Troy“ zurecht, wenngleich die Lektüre natürlich noch viel mehr Spaß macht, wenn man mit den Charakteren vertraut ist.