Survivor 2: Chinks!, Peter Anderson (Buch)

Survivor 2
Chinks!
Peter Anderson
Lübbe, 2012, eBook: 0,99 EUR/Audio: 1,49 EUR/Read and Listen: 1,49 EUR

Von Olaf Menke

Mit „Survivor” hat Lübbe nach dem Ende der zweiten „Apocalypsis”-Staffel ein weiteres Digitalserien-Eisen im Feuer. Hierbei handelt es sich um eine waschechte SF-Serie, die zudem mit wunderbaren Farb-Illustrationen von Arndt Drechsler aufwarten kann. Die erste Staffel ist auf zwölf Ausgaben ausgelegt und erscheint wiederum als eBook, Hörbuch und als Read-and-Listen-Version. Verzichtet wurde allerdings leider auf eine App-Fassung mit kleineren Spielereien, Gründe hierzu wurden keine genannt. Die Hörbuchfassung wird von Dietmar Wunder eingesprochen, den wir als deutsche Stimme von Adam Sandler, Daniel Craig und anderen kennen, er war auch bei Filmen wie „Die Chroniken von Narnia” und „Avatar” für die gesamte deutsche Synchronfassung verantwortlich.

Nachdem das Raumschiff „Survivor” das Wurmloch durchquert hat und offenbar auf einem fremden Planeten notgelandet ist, beginnt die Crew die Umgebung zu erkunden. Sie findet sich in einer gigantischen Fabrikanlage wieder und werden von Maschinenmensch, die wie chinesische Fließbandarbeiter aussehen, bedrängt. Das stumme Crewmitglied Ai Rogers ist eine Halbchinesin und kann die Gegner verstehen – es droht nichts Gutes...

Der zweite Teil der neuen Digitalserie lebt ein wenig von der grotesken Situation: immerhin werden dem Leser hier chinesische Fließbandarbeiter als Quasi-Borg verkauft. Zudem drängt sich die Frage auf, ob man wirklich auf einem fremden Planeten gelandet ist oder nicht einfach in einem pervertierten China einer wie auch immer gearteten Zukunft. Auch in dieser Ausgabe gibt es ständige Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, diesmal wird die Vergangenheit der Halbchinesin Ai Rogers aufgerollt, welche Mitte der 90er als Kind in die Fänge eines chinesischen Umerziehungsheims für Kinder geriet und in Gefangenschaft ebenfalls eine übersinnliche Fähigkeit entwickelte: Sie kann sich unsichtbar machen. Die Story kommt so langsam in die Gänge, wobei ich nach wie vor die Rückblenden erst später eingesetzt hätte, noch immer wirkt das Ganze wie mosaikhaftes Stückwerk. Man fragt sich im Übrigen, warum bei dieser Digitalserie nicht erprobte Heftautoren zum Beispiel der hauseigenen Serien „Maddrax” oder „Sternenfaust” eingesetzt werden. Man kann nur spekulieren, was dabei herauskäme.