FF 2: Der Supremor-Same (Comic)

Jonathan Hickman
Der Supremor-Same
FF 2
(FF 6-11, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweizer
Titelillustration von Steve Epting
Zeichnungen von Greg Tocchini, Steve Epting, Barry Kitson u.a.
Panini, 2012, Paperback, 132 Seiten, 14,95 EUR

Von Irene Salzmann

Die Fantastic Four, wie man sie kennt, existieren nicht mehr. An ihre Stelle ist die Future Foundation getreten, die sich mit galaktischen und pandimensionalen Phänomenen befasst, die weit über die Problematiken hinausgehen, die andere Superhelden zu lösen versuchen, um die Menschheit zu beschützen.

Um die Bedrohung abwenden zu können, die von Reed Richard beziehungsweise seinen Alter Egos aus anderen Zeitlinien ausgeht, muss sich die FF mit einigen ihrer größten Gegenspielern verbünden. Doch kann man Dr. Doom, Diablo und all den anderen in dieser prekären Angelegenheit wirklich vertrauen? Und wie muss man künftig die Inhumans einschätzen? Black Bolt, den alle tot glaubten, kehrte überraschend aus einer Dimensionsfalte zurück. Er nimmt zwei Reed Richards gefangen, doch werden die beiden von dem neuen Kree-Herrscher Ronan, dessen Frau Crystal und ihren Leuten zu einem ganz bestimmten Zweck befreit. Kurz darauf tauchen über der Erde Kree-Schiffe auf, um die Menschheit, die als eine Gefahr erachtet wird, auszulöschen. Gleichzeitig plant auch Annihilus einen Angriff, denn er hat herausgefunden, wie er und seine Scharen die Negativzone verlassen können.

Bei den „Fantastic Four“ ist nichts mehr, wie es einmal war: andere und mehr Mitglieder sowie neue Kostüme verdeutlichen den Neuanfang. Geblieben sind jedoch die übermächtigen Feinde und kosmischen Rätsel, durch die die Serie einen deutlichen SF-Background erhält.

Manchmal sind die Konflikte, denen sich die neue „Future Foundation“ stellen muss, so gigantisch, dass die Lösungen schon wieder unglaubwürdig wirken, da es kaum möglich scheint, dass ein Genie und seine schlagkräftige Truppe Wesen bezwingen können, die auf der Evolutionsskala weit über ihnen stehen, die über Galaxien zerstörende Waffen und Geistesgaben verfügen und Pläne realisieren wollen, die für Menschen nicht nachvollziehbar sind. Es ist reine Geschmackssache, ob man an solchen Storys Spaß hat.

Zumindest die im zweiten „FF“-Band zusammengefassten Episoden lesen sich ob der Gigantomanie und dem Einbringen von zu vielen Freunden und Feinden recht verworren. Das Problem um die Reed Richards ist noch nicht gelöst und geht in einen anderen Konflikt über, und unbemerkt von allen schmiedet ein weiterer Gegner Angriffspläne. Zum Glück sind die Mitglieder der FF nicht allein, denn andere Teams eilen zur Unterstützung herbei. Ob ihre vereinten Kräfte ausreichen werden, um die Erde zu retten, verrät gewiss der nächste Band. Das bedeutet, dass noch mehr Charaktere involviert sein werden als ohnehin schon. Es empfiehlt sich, mit dem Marvel-Universum vertraut zu sein, damit man weiß, wer wer ist und den Aha-Effekt genießen kann.

Die Zeichnungen sind durchwachsen, da mehrere Künstler am Werk waren. Das Cover ist sehr gefällig, der Inhalt nur teilweise – wenn Steve Epting und Barry Kitson als Penciler arbeiteten. Greg Tocchinis Stil mit den kräftigen Strichen und der gekleckst wirkenden Kolorierung vermag nicht zu überzeugen.

Die neue „FF“.Serie dürfte den Nerv jener Leser treffen, die kosmische Bedrohungen und futuristische Technologien, Kämpfe gegen Überwesen aus dem All oder anderen Dimensionen etc. schätzen. Wer die Probleme lieber etwas ‚kleiner‘ mag, dürfte mit Titeln wie „X-Men“ und „Spider-Man“ besser beraten sein.