Larry Brent 1: Die Rückkehr & 2: Mord im Orient-Express, Dan Shocker (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 14. Mai 2012 18:55
Dan Shocker (Vorlage) & Simeon Hrissomallis (Buch)
Larry Brent
1: Die Rückkehr
2: Zombies im Orient-Express
Sprecher: Iaron Löwenberg, David Nathan, Karen Schulz-Vobach u.a.
Regie: Simeon Hrissomallis
Musik: R&B Company & Michael Donner
Titelillustration von Timo Würz
R&B Company, 2012, je ca. 60-70 Minuten, je ca. 8,99 EUR
Von Christel Scheja
Ebenso wie der Autor Dan Shocker alias Jürgen Grasmück sind auch seine Figuren unvergessen. Am Bekanntesten ist wohl Larry Brent, der im Namen der Psychoanalytischen Spezialeinheit, kurz PSA, übernatürlichen Verbrechen nachging und so gegen das Böse in all seinen Formen kämpfte. Dabei sind seine stärksten Waffen nicht magisch oder körperlich – es handelt sich dabei um sein Mitgefühl, seine Intuition, die ihn so manche Falle oder Lüge erkennen lässt, wenn auch nicht immer.
Alles beginnt mit dem Massaker in einem englischen Herrenhaus. Erst vor kurzem haben Lord und Lady Dempsay das Gebäude vom Earl of Gainsborough für ihren Sohn erworben, doch die Einweihungsparty endete in einem Blutbad. Scotland Yard zählt zwölf Tote, sieben weitere Männer und Frauen werden vermisst. Nur ein Mann, der junge Archibald Dempsey hat überlebt, aber er befindet sich in einem Schockzustand, in dem ihn niemand erreichen kann. Er scheint für die Polizei der Hauptverdächtige zu sein, aber David Gallun glaubt nicht an die Schuld des Mannes, sondern ahnt, dass mehr hinter den Kulissen vorgeht, als normale Menschen ahnen. Er schickt seine Agenten Larry Brent, Morna Ulbrandson und Iwan Kunaritschew los, damit sie sich die Sache genauer ansehen, An ihrer Seite ist das Medium Clare Feenler, das eng mit Larry befreundet ist. Doch dann eskaliert die Sache. Die Agenten werden von einer Bestie angegriffen und Clare entführt. Doch das ist nur der Anfang eines Dramas, das noch weite Kreise zieht und auch mit dem Earl of Gainsborough mehr zu tun hat, als gedacht. Schon bald müssen Larry und seine Kollegen um das nackte Überleben kämpfen, vor allem, nachdem sie die Spur aufgenommen haben und sich damit einer noch größeren Gefahr stellen müssen den „Zombies“ im Orient-Express.
Auch wenn Simeon Hrissomallis die Geschichte ein wenig modernisiert hat, man merkt „Larry Brent“ immer noch den Flair der 1970er Jahre an. Der Held hat viel von James Bond, auch wird man das Gefühl nicht los, sich eher in einer Welt der Agenten als der Polizisten zu bewegen. Die Abenteuer führen die Helden nicht nur durch Südengland, sondern auch Europa, wie der Titel der zweiten Episode schon andeutet.
Die Geschichte baut sich langsam auf, ohne dabei die Spannung zu vergessen. Sie nutzt die Gelegenheit, um die „Psychoanalytische Spezialeinheit“, ihren Gründer David Gallun alias X-Ray-1, einzuführen, erklärt ein wenig Struktur und Aufgaben der Agenten und führt die wichtigen Figuren ein, zu denen auch eine Frau gehört, Zwar dient das Drama im Herrenhaus als Aufhänger, es passiert aber noch mehr vor und hinter den Kulissen, sodass schnell deutlich wird, dass weit mehr dahintersteckt. Der Zuhörer ist den Helden immer einen Schritt voraus, kann aber dennoch mit ihnen fiebern und hoffen, dass sie dem Bösen auf die Schliche kommen, denn das Wissen kann auch manchmal gehörig täuschen.
Man merkt, dass die Geschichte mit sehr viel Liebe für Details gestaltet wurde, die für die richtige Stimmung sorgen. Auch die Rollen sind gut besetzt, die Sprecher in Spiellaune, so dass man sich problemlos in die Welt von „Larry Brent“ versetzen lassen kann. Auch die Booklets sind diesmal sehr ausführlich und informativ, helfen, die Geschichte besser zu verstehen. Alles in allem machen die beiden Hörspiele einen runden Eindruck. Sie sind spannend und unterhaltsam, gut konzipiert und atmosphärisch umgesetzt, auch wenn man inhaltlich natürlich keine besondere Hintergründigkeit und Tiefe erwarten sollte.
Die neue „Larry Brent“-Hörspielserie bietet moderne Geisterjäger-Agenten-Actionabenteuer, die dennoch nicht den Flair der Originalserie vermissen lässt. Die abwechslungsreiche Handlung und die gut gelaunten Sprecher machen jedenfalls Lust auf weitere spannende Geschichten um den Agenten der PSA.