Julia V. Köber: Rich Finigon und die Gesandten des Xorgrax (Buch)

Julia V. Köber
Rich Finigon und die Gesandten des Xorgrax
Rich Finigon 2
Titelillustration und Illustrationen von Julia V. Köber
Projekte-Verlag Cornelius, 2012, Paperback, 528 Seiten, 17,50 EUR, ISBN 978-3-86237-665-0 (auch als Hardcover und eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Rich Finigon und seine Familie leben nun schon seit einiger Zeit in Larunia. Sein Lehrer Blake, ein Coruwinguti, der sowohl eine menschliche Gestalt wie auch die eines Wugerocks (riesiger schwarzer Vogel) annehmen kann, ist mittlerweile mit seiner Adoptivmutter Chara zusammen. Rich musste akzeptieren, dass er der prophezeite Perfax ist. Gemeinsam mit seinen Freunden Wingos und Castor ist es dem jungen Mann gelungen, die ersten beiden Prüfungen der Prophezeiung zu bestehen. Leider lässt die nächste Prüfung nicht lange auf sich warten.

Diesmal muss Rich sich alleine auf den Weg machen. Die Prüfung führt ihn mitten hinein in eine Versammlung seiner ärgsten Feinde, den Anhängern des Xorgrax. Erstaunlicherweise ist es ausgerechnet das Wechselwesen Blake, das ihn ein Stück weit seines Weges begleitet. Blake eröffnet dem Perfax ein Geheimnis, das er lange mit sich herumgetragen hat: Erasmus Blake kannte Rich‘ leiblichen Vater. Dieser war einer seiner besten Freunde.

Rich erfährt endlich die Wahrheit, wie sein Vater ums Leben kam. Er war ein Mann, der wie er selber nicht in der Lage war zu hassen. Rich wird ob dieser Offenbarung eines ein für alle Mal klar, nämlich, dass er seinem Schicksal nicht entrinnen kann. Er ist nun entschlossener denn je, sich seinen Prüfungen zu stellen.

Blake zeigt Rich endlich seine Gefühle. Dem Jungen ist sich schon länger bewusst, dass er den Wugerock als Freund sieht, auch wenn dieser dank seines Wesens ein sehr überschäumendes Temperament besitzt. Die Wutausbrüche des faszinierenden Geschöpfs kann nur eine unter Kontrolle bringen: Chara, die Adoptivmutter von Rich. Zusammen mit Rich‘ Geschwistern Orivana und Kaye bilden sie eine Familie, die gute Freunde hat.

Im ersten Buch stellte Julia V. Körber ihre Protagonisten dem Leser vor, sodass sie im zweiten Teil der Geschichte noch mehr Esprit verleihen kann. Wie schon im ersten Band rundet sie die Story um ihre Protagonisten gekonnt ab oder wendet einige Kniffe an, um neue Figuren einzuführen.

Die Prüfungen und Abenteuer, die die Freunde und Rich Finigon dieses Mal zu bestehen haben, sind deutlich gefährlicher und lassen die Tests im ersten Teil wie einen netten kleinen Rundgang erscheinen. Das Tempo wird deutlich angezogen und die Spreu trennt sich vom Weizen, soll heißen: Die Figuren beziehen Stellung, für welche Seite sie sich entscheiden. Dabei gibt es so manche Überraschung.

Phantastischerweise gibt es wieder reichhaltige Illustrationen zu sehen, die Julia V. Körber (das V steht für Verena), ebenso wie das Titelbild, selber entwirft. Vor allem die Gonfies sind ihr dabei ans Herz gewachsen. Die kuscheligen, niedlichen Gesellen werden genauso dargestellt, wie sie es in ihrem abenteuerlichen Märchen beschreibt. Ein Autorenfoto sorgt dafür, dass die Frau hinter der Erzählung ein Gesicht erhält. Darauf wirkt sie ganz wie eine der guten Feen aus einem der Märchenbücher. Kein Wunder also, dass die Autorin und Künstlerin mit ihrer phantastischen Geschichte zu überzeugen vermag.

Der zweite Teil ist genauso zauberhaft und abenteuerlich gelungen wie der erste Band, und so dürfen sich die Leser schon bald auf einen dritten Roman freuen. Dieser trägt den Titel „Rich Finigon und das Erbe des Großen Quaychl“.

Unglaubliche Abenteurer auf einem fremden Planeten, phantastische Ungeheuer, geheimnisvolle Prophezeiungen und Freundschaften für die Ewigkeit: Wer einmal in den Bann von Julia V. Körbers Geschichten gerät, wird sich nur schwer wieder davon trennen können. Kinder ab 12 Jahre und Erwachsene, die gerne abenteuerliche Bücher lesen wie „Harry Potter“, „Eragon“ oder „Die Tribute von Panem“ werden diese wundervolle, außergewöhnliche Welt des Rich Finigon bestimmt gerne einmal besuchen.