Die Elfen 3: Königstein (Hörspiel)

Dennis Ehrhardt (Hörspielbearbeitung)
Bernhard Hennen
Die Elfen 3
Königstein
Sprecher: Bernd Rumpf, Helmut Zierl, Celine Fontanges, Peter Weis u. a.
Musik und Sounddesign: Andreas Meyer; Marco Göllner, Dennis Schuster, ear2brain productions
Titelmotiv von Sandobal
Folgenreich, 2011, 1 CD ca. 75 Minuten, ca. 7,99 EUR

Von Irene Salzmann

Nach dem heimtückischen Angriff der Trolle auf die Elfen, der zum „Untergang von Vahan Calyd“ führte, konnte Schwertmeister Ollowain mit der verletzten Königin Emerelle ins Reich der Menschen fliehen und dort ein Heer mobilisieren. Ollowains Schüler Alfadas führt „Firnstayns Kinder“ in den Krieg und ins sichere Verderben, doch dank der Hilfe der Elfen und Kentauren schafft es ein Teil der Armee, die Festung „Königstein“ zu erreichen. Hier herrscht Fürst Landoran, Ollowains Vater.

Einst gingen sie im Streit auseinander, und noch immer hat Landoran eine schlechte Meinung von seinem Sohn. Aus Hochmut lehnt der Fürst sogar die Unterstützung der eingetroffenen Heere ab. Unterdessen formiert sich die Armee der Trolle, doch rät die Schamanin Skanga von einem direkten Angriff ab. Sie will den Umstand, dass Königstein ursprünglich eine Troll-Feste war, ausnutzen, um die Elfen durch Magie von innen zu attackieren. Der perfide Plan scheint aufzugehen…

Diesmal werden die beiden verfeindeten Seiten relativ gleichmäßig beleuchtet. Der Autor schildert die Vorgänge im Lager der Trolle und verleiht diesem Volk durch Charaktere, die hervorgehoben werden, ein Gesicht, versucht zudem, ihre Motive nachvollziehbar wirken zu lassen, denn der Wunsch nach Rache liegt in der Vergangenheit begründet. Die Elfen und ihre Verbündeten wiederum müssen Tod und Knechtschaft fürchte, doch das interne Gerangel um die Macht erschwert ein geeintes Vorgehen gegen die Angreifer. Die Situation eskaliert, als es die Trollen schaffen, in die Titel gebende Feste Königstein einen Spion einzuschleusen, der sogleich zu morden beginnt.

Nachdem in den beiden vorherigen Teilen einige Hauptfiguren vorgestellt wurden, sich der Autor Zeit nahm, ihre persönlichen Umstände und (romantischen) Beziehungen zu beschreiben, stehen diesmal die Kämpfe im Vordergrund, denn die Handlung muss ein Stück vorankommen, auch wenn noch zwei Folgen, die im Februar erschienen, ausstehen.

Das gelingt, denn der Plot ist spannender denn je und wird zudem von einer opulenten Geräuschkulisse begleitet, die dazu einlädt, dass man die Augen schließt, sich ganz den Dialogen der Sprecher hingibt und das Kopfkino einschaltet. Danach muss man sich ein wenig gedulden, möchte man erfahren, wie es für die Beteiligten weiter geht und ob es ein Happy End gibt.

Hat man Freude an Hörspielen und dem Genre Fantasy, wird man den „Elfen“ sicher gern eine Chance geben wollen. Stimmungsvolle Cover-Illustrationen lenken das Auge auf sich, und die Titel klingen allesamt viel versprechend. Freilich bietet die Handlung erfahrenen Lesern nicht viel Neues, doch wird die Zielgruppe – die Fans der „Herr der Ringe“-Verfilmung, die nicht genug von Elfen, Trollen, tapferen Kriegern, schönen Heilerinnen etc. bekommen können – sehr gut bedient. Vielleicht weckt das Hörspiel sogar das Interesse an der fünfbändigen Buch-Reihe, die vermutlich noch ein wenig ausführlicher ist.