X-Men 133 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 11. März 2012 16:14
Kieron Gillen
X-Men 133
Bruchstelle
(Uncanny X-Men 535 – 538, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration und Zeichnungen von Terry Dodson, Rachel Dodson, Justin Ponsor
Panini, 2012, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR
Von Irene Salzmann
Agent Abigail Brand von der Organisation Sword bittet die X-Men um Hilfe, da sich ein Kriegsschiff von Breakworld der Erde nähert. Das Einsatz-Team stellt sogleich fest, dass die Aliens auf der Suche nach einer neuen Heimat sind und keinen Konflikt wünschen – allerdings besitzen sie weder andere Raumer noch haben sie gelernt, um etwas zu bitten, so dass beide Seiten behutsam miteinander umgehen müssen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Die X-Men erlauben den Flüchtlingen, sich auf Utopia niederzulassen, doch ihr Anführer, der sich an Colossus für seine Niederlage und den Verlust des rechten Arms rächen will, tüftelt einen raffinierten Plan aus, dank dem es ihm gelingt, die ahnungslosen Gastgeber unschädlich zu machen. Nun ist der Weg frei für einen Kampf gegen Colossus, Shadowcat und Wolverine, die Kruun als einzige noch aufhalten können. Doch auch die Augurin Haleena, die Kruun liebt, hat ein Ziel vor Augen.
Im vorliegenden Comic-Heft müssen sich die X-Men, insbesondere Colossus, mit den Folgen einer Mission auseinandersetzen, die sie vor einiger Zeit auf eine fremde Welt führte. Die kriegerischen Aliens sind, seit Colossus den Titel des Powerlords angenommen und Breakworld wieder verlassen hatte, führerlos, und ihre Welt ist in Chaos versunken. Obwohl die X-Men einigen von ihnen eine neue Heimat anbieten, fällt es ihnen schwer, sich an ein friedliches Zusammenleben zu gewöhnen und die Konventionen, denen sie sich beugen müssen, nicht als Schwäche und Niederlage anzusehen.
Kruun, den Colossus entmachtet hatte, will sich revanchieren und sich damit auch der Liebe der Augurin Haleena als würdig erweisen. Was folgt, ist ein unnötiger Kampf, der auf verletzten Gefühlen beruht. Natürlich sind die X-Men nicht so leicht zu übertölpeln, allerdings erhalten sie unerwartet und in ungewöhnlicher Form Hilfe, die einen positiven Nebeneffekt hat.
Die Hauptfiguren des Geschehens sind Kruun und Haleena, Colossus und Shadowcat. Die auf dem Titel abgebildeten übrigen X-Men haben lediglich kleine Auftritte. Colossus und Shadowcat waren schon sehr viel früher ein Paar (als sie einander kennenlernten, war Kitty Pryde 13 und Pjotr Rasputin 18 Jahre alt und die Beziehung clean), verliebten sich dann jedoch in andere Partner. Colossus starb („Legacy Virus“) und kehrte zurück, Shadowcat opferte sich für die Erde („Breakworld“) und verlor ihre feste Gestalt, wodurch ihre Liebe zueinander erst einmal wieder unerfüllt bleibt. Wie es mit ihnen weitergeht, ist offen, doch Shadowcat ist nun kein kleines Mädchen mehr. Die Story konzentriert sich vor allem auf Kruuns Pläne; die Romanze wird in Form einzelner Szenen angedeutet.
Ansprechende Illustrationen runden die relativ in sich abgeschlossene Geschichte ab. Zwar hätte man gern mehr über Breakworld und die Hintergründe des Konflikts erfahren, doch wird das entsprechende Wissen vorausgesetzt. Überdies scheint der neue Autor Kieron Gillen mit dieser Storyline einen sauberen Schnitt vollführen zu wollen, der zu dem aktuellen Crossover „Fear Itself“ und neuen Missionen führt. Um in die laufende „X-Men“-Serie einzusteigen, ist dieser spannende Band durchaus geeignet.