Dorian Hunter – Dämonen-Killer 16: Der Moloch & 17: Das Dämonenauge (Hörspiel)

Neal Davenport, Ernst Vlcek & Marco Göllner (Script)
Dorian Hunter – Dämonen-Killer
16: Der Moloch
17: Das Dämonenauge
Sprecher: Thomas Schmuckert, Andreas von der Meden, Oliver Kalkofe, Daniela Hoffman, Stefan Krause, K. Dieter Klebsch, Bernd Rumpf, Martin Keßler und viele andere
Musik: Moorland Music, Joachim Witt
Cover: Mark Freier
Folgenreich, 2011 bzw. 2012, je 1 CD, 75 bzw. 74 Minuten, je ca. 8,99 EUR

Von Christel Scheja

Zu den legendären Horror-Romanheftserien der 70er Jahre gehört wohl „Dämonenkiller“. Da die Autoren eine härtere Gangart einschlugen als viele ihrer Kollegen wurden manche Ausgaben auch indiziert, was ihren Ruhm noch mehrte und bis heute weiterleben lässt. So ist es kein Wunder, dass sie für eine Hörspielserie ausgewählt wurde. Auch jetzt noch versuchen die Macher, den besonderen Flair einzufangen, der die Abenteuer von Dorian Hunter immer umgeben hat.

Der Secret Service ist immer noch auf der Suche nach seinem abtrünnigen Agenten. Die einzigen Hinweise, die man findet, stammen von einem Videoband, dass bei dem französischen Journalisten Armand Melville gefunden wurde. Während der Mann selbst noch nicht vernehmungsfähig ist, weisen die Bilder darauf hin, dass Dorian Hunter selbst auf der Suche ist. Von Nizza aus hat er sich auf die griechische Insel Lucyros begeben und dort auch seinen Freund Jeff Parker gefunden. Zusammen sind sie auf dessen Jacht durch die Ägäis gekreuzt, bis das Schiff angeblich durch eine Explosion zerstört wird. Doch ist das wirklich der Fall?

Tatsächlich leben Dorian und Jeff noch. Nachdem der Dämonenkiller seinem Freund reinen Wein über seine Vergangenheit und sein Erbe eingeschenkt hat, begeben sie sich mit der Hexe Valinora auf die Karibik-Insel Haiti. Dort, inmitten von dunkler Magie und Voodoo, wollen sie das Dämonenauge finden, um endlich Asmodi zu vernichten und dem Fluch zu brechen, der schon so lange über Dorian liegt. Allerdings ist das nicht ganz so einfach, wie sie es sich vorstellen, denn auch der Feind hat vorgesorgt.

Man merkt, dass die Autoren die Geschichte zu einem Ende bringen wollen, aber es dem Helden nicht so einfach machen wollen. Während Folge 16 etwas langatmig wirkt, weil noch einmal einige Themen aufbereitet werden (ohne jedoch wirklich viel zu verraten oder miteinander zu verknüpfen) und somit nicht viel passiert, ist das Tempo in der nachfolgenden Episode viel rasanter. In einer Tour de Force jetten Dorian und Jeff nach Haiti, wo sie erkennen müssen, dass sie sich Vertrauen eigentlich nicht leisten können. Allerdings sollte man die vorhergehenden Hörspiele kennen, um überhaupt zu verstehen, was den Helden antreibt, da hierauf nicht mehr eingegangen wird und man bei beiden Hörspielen sofort ins kalte Wasser gestoßen wird.

Die Erzählweise ist ungewohnt hart und düster, was aber auch die Atmosphäre der Serie widerspiegelt. Darauf sind auch die Musik und die Soundeffekte abgestimmt – der Hörer soll sich nicht nur angenehm gruseln, sondern wirklich fürchten. Das spielt ein wenig über die Längen hinweg, die vor allem in der ersten vorliegenden Folge auftreten. Die Sprecher selbst sind gut ausgewählt und verkörpern ihre Figuren gekonnt, vor allem Asmodi darf sich in seiner Bosheit suhlen, während man aus Dorian Hunters Stimme nur Hass und Wut spürt. Letztendlich ist auch er kein sonderlich sympathischer Held, was ihn aber ein wenig aus der Masse seiner Kollegen heraushebt.

Alles in allem bieten die beiden Hörspiele wohl in erster Linie lebendiges Kopfkino für Fans des Dämonenkillers, denn wer sich nicht ein wenig in der Serie auskennt, wird mit den Ereignissen nicht viel anfangen können, auch wenn sie ausgezeichnet in Szene gesetzt wurden.