Star Trek The Next Generation: Doppelhelix 1: Infektion, John Gregory Betancourt (Buch)

John Gregory Betancourt
Star Trek The Next Generation: Doppelhelix 1: Infektion
(Star Trek TNG – Double Helix Vol. 1 – Infection, 2012)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Stephanie Pannen
Cross Cult, 2012, Taschenbuch, 218 Seiten, 11,80 EUR, ISBN 978-3-86425-011-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

„Infektion“ ist der erste Band einer sechsteiligen Saga im „Star Trek“-Universum, die nicht nur die Besatzung der „Enterprise-D“ beschäftigen wird, sondern auch die Besatzung von „Deep Space Nine“ und die der „Voyager“. Auch wenn die Romane in sich geschlossen sind, eine endgültige Antwort auf die Frage nach dem „Wer“ und „Warum“ wird der Leser vermutlich erst am Ende erhalten. Bis dahin wird die Verschwörung den ganzen Alpha-Quadranten in Atem halten.

Captain Picard hat das Kommando über die „Enterprise-D“ übernommen. Doch schon im ersten Jahr der Mission bekommt man es mit großen Herausforderungen zu tun. Auf dem Planeten Archaria III ist eine Seuche ausgebrochen, die Teile der Bevölkerung angegriffen und bereits ausgelöscht hat. Bei genauerem Hinsehen stellt die Crew jedoch fest, dass nur eine ganz bestimmte Gruppe von Einheimischen betroffen ist – nämlich diejenigen die das Blut zweier Rassen in sich tragen, egal welcher. Da dies noch nicht allgemein bekannt ist, schlagen die Emotionen hoch und es kommt zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Während Dr. Crusher und ihr Team alles unternehmen, um das Virus zu isolieren und eine Heilung zu finden, ist es an Captain Picard, mit der Regierung zu verhandeln, zu verhindern, dass irgendwer die Quarantäne durchbricht und die Seuche vielleicht auch noch auf andere Planeten trägt und alles zu tun, um den Frieden auf der Welt wiederherzustellen. Dabei macht die Crew so manch überraschende Entdeckung.

„Doppelhelix“ scheint ein Zyklus zu sein, der an die alten Werte des „Star Trek“-Universums erinnert: humanitäres Vorgehen und Verständnis für andere Kulturen, wissenschaftliche Erforschung großer Geheimnisse und ein freundliches Miteinander der Crew, der aber auch moderne Elemente mit einbringt. So wirkt die Geschichte sehr schlicht, man hat keinen Zweifel daran, dass die Helden eine Lösung finden werden, als noch ein wichtiges Crewmitglied erkrankt, besitzt aber die Atmosphäre einer Serienfolge. Die Spannung ist eher mäßig, da Vieles zu einfach gelöst wird, dennoch besteht Lust, weiterzulesen, da es genügend Hinweise darauf gibt, dass die Verschwörung viel größer ist als gedacht. Allerdings sollte man nicht viel Charaktertiefe und Entwicklung erwarten. Picard und Co, werden so distanziert geschildert, wie man sie aus den ersten Folgen kennt. Auch die Action ist eher gering, es gibt nur wenige dramatische Höhepunkte.

Alles in allem erweist sich „Infektion“ auf den ersten Blick als sehr durchschnittlicher „Star Trek“-Roman, der für sich allein zwar kurzweilige Unterhaltung aber keine neuen Erkenntnisse bietet, aber vermutlich erst mit den nächsten Bänden mehr von seinem wahren Inhalt preisgibt als jetzt. Daher sollte man dem „Doppelhelix“-Zyklus noch eine zweite Chance geben, denn erste interessante Hinweise auf einen weit größeren Hintergrund gibt es durchaus.