Assassin’s Creed: Der Untergang (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 24. Januar 2012 21:03
Karl Kerschl & Cameron Stewart
Assassin’s Creed: Der Untergang
(Assassin’s Creed: The Fall 1 – 3, 2010/2011)
Aus dem Amerikanischen von Andreas Kasprzak
Titelillustration und Zeichnungen von Cameron Stewart
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 104 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-86201-093-6
Von Birgit Scherpe
Mit Hilfe der Maschine Animus ist es dem Großunternehmen Abstergo Industries, einem Handlanger der Templer, möglich, aus der DNS eines Menschen die genetischen Erinnerungen seiner Vorfahren zu extrahieren. Ein Verfahren, das jedoch noch in der Experimentierphase ist.
Unfreiwilliges Opfer dieser Experimente ist der junge Amerikaner Daniel Cross; dieser kann sich zwar nicht an die Prozedur selbst erinnern, wird jedoch seit seiner Zeit im Animus von finsteren, verstörenden Visionen geplagt. Diese versetzen ihn ins Russland des 19. Jahrhunderts, wo er als russischer Assassine Nicolai Orelov versucht, den Zaren Alexander III. zu ermorden und dessen Zepter in seinen Besitz zu bringen. Weder Psychotherapie noch Medikamente können Daniels Visionen Einhalt gebieten, die immer öfter in gewalttätigen Aussetzern enden. Erst als er die rätselhafte Hannah trifft, die ihn mit zu ihren Leuten nimmt und ihm eröffnet, dass er, genau wie sie, zum Orden der Assassinen gehört, scheint es für Daniel wieder Hoffnung zu geben.
„Assassin’s Creed: Der Untergang“ enthält alle Bände der dreiteiligen Miniserie „Assassin’s Creed: The Fall“ und hat Ubisofts bekannte „Assassin’s Creed“-Videospiele-Serie als Hintergrund. Allerdings erzählt der Comic nicht einfach nur die Geschichte des Spiels nach, sondern bietet neben komplett neuen Charakteren auch ein komplett neues Setting, was vor allem Fans der Serie freuen dürfte. Nach einer kurzen Einleitung, die Nichtkennern des Spiels einen groben Überblick über die Welt von „Assassin’s Creed“ vermittelt, wird der Leser auch schon in die Geschichte von Daniel Cross geworfen.
Immer wieder wechseln sich Szenen seines Alltags in der Gegenwart mit den Bildern seiner Flashbacks aus der Zeit seines russischen Vorfahren ab. Wie bei einem Puzzle fügt sich mit jedem neuen kleinen Teil ein weiteres Stück der gesamten Geschichte zusammen, so dass sich für den Leser nach und nach ein immer klareres Bild ergibt. Das Ende bietet dann, soviel sei hier verraten, eine wirklich überraschende Wendung.
Wie schon im Spiel wurde auch in „Assassin’s Creed: Der Untergang“ darauf geachtet, einige historisch korrekte Details einzubauen, sodass am Ende nicht nur ein spannender sondern auch ein glaubwürdiger Comic um den fehlgeleiteten Assassinen Daniel und seinen Vorfahren, den Russen Nikolai Orelov, herausgekommen ist.
Neben der Geschichte ist auch die Optik des Comics sehr gelungen. Die dynamischen und detailreichen Bilder bieten dem Leser viel zu entdecken; Actionszenen sind spannend und bildgewaltig in Szene gesetzt.
Neben der Miniserie enthält „Assassin’s Creed: Der Untergang““ 20 Seiten sogenanntes Bonusmaterial zum neuen Videogame „Assassin’s Creed: Brotherhood“, das Kennern der vorherigen Spiele allerdings wenig neue Informationen bietet und im Grunde genommen eher ansprechend gestaltete Werbung für Neueinsteiger darstellt. Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt an dem ansonsten sehr gelungenen Comic, der nicht nur die Fans der Spieleserie sondern durchaus auch Neulinge faszinieren kann.