Gena Showalter: Schwarze Lügen – Die Herren der Unterwelt 6 (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Freitag, 06. Januar 2012 21:04

Einst waren sie die Herren der Welt – bis sie sich entschlossen, die Büchse einer gewissen Pandora zu öffnen. Seitdem sind sie verflucht, in ihren unsterblichen Körpern die dadurch befreiten Dämonen zu tragen und zu zügeln.

Es ist schon ein Kreuz mit den Dämonen. Nicht, dass deren Kräfte unseren Helden, den Herren der Unterwelt, nicht geschickt zupass kämen, doch einer wie der andere haben auch so ihre liebe Not mit den Gaben, die in ihnen ruhen. Gideon ist ein charismatischer Mann, allein, sein Dämon verbietet es ihm die Wahrheit zu sagen. Sofern er nicht lügt, suchen Qualen seinen Leib heim, muss er für die Wahrheit büßen. Dafür erkennt er mühelos bei jedem anderen, ob dieser die Wahrheit sagt oder schwindelt.

Umso erstaunter ist er, als Scarlet, eine dunkelhaarige Schönheit die seine Brüder gefangen genommen haben, doch glatt behauptet, seine ihm angetrauten Gemahlin zu sein und auch noch dasselbe Tattoo präsentiert, das auch seinen Körper schmückt. Wie kann das sein, eine Frau, mit der er einst sein Leben geteilt hat, und er hat keinerlei Erinnerung daran?

Eigentlich dürfte klar sein, dass die bezaubernde Frau lügt, nur dass sein Dämon ihm sagt, dass die bezaubernde Frau die Wahrheit spricht. Dass die Mysteriöse selbst einen Dämon, den der Albträume, in sich trägt, macht die Angelegenheit für unseren Protagonisten nicht eben einfacher – zumal auch sein Körper sich an die Freuden des vergessenen Ehelebens zu erinnern scheint…

Ähnlich, wenn auch nicht ganz so geschickt wie ihre Kollegin J. R. Ward, verbindet Gena Showalter ihre Handlung um übernatürliche Wesen – hier die von Dämonen besessenen Krieger – mit einer actionreichen Handlung voller Kämpfe und einer gehörigen Prise Erotik. Dabei weitet sie ihr Universum immer weiter aus, stellt jeweils einen anderen der Herren der Unterwelt ins Zentrum des Romans, ohne aber gänzlich auf die bereits bekannten Brüder zu verzichten.

Vorliegend geht es also um Gideon, den Mann, der gezwungen wird zu lügen. Geschickt nutzt die Autorin diese Vorgabe. um mit ihr für zusätzliche Spannung aber auch ein wenig Humor zu sorgen. Ein Protagonist, der gerade auf der Suche nach der Wahrheit, nach Erkenntnis, selbst nie die Wahrheit sagen kann, das hat seinen Reiz. Die Beiden kappeln sich, streiten störrisch, man merkt dem Text aber sofort an, dass es zwischen den Beiden prickelt.

Während die Rahmenhandlung – die Sicherung der Artefakte, die Auseinandersetzung mit der Hölle und auch die Jäger dürfen nicht fehlen – fortgesetzt wird, beherrscht die Suche nach dem Wem und dem Warum weite Teile des Buchs. Das hat Pepp, liest sich flüssig und spannend und hält für die Leser der Reihe genau das bereit, was sie erwarten: mitreißende Action, prickelnde Erotik und eine Menge Kämpfe – ein nicht unbedingt neues, aber mittlerweile erprobtes Rezept, das auch vorliegend punktet.

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