Mara Volkers: Die Tore der Geister (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 15. Dezember 2011 19:33
Mara Volkers
Die Tore der Geister
Titelgestaltung von Guter Punkt unter Verwendung eines Motivs von Julius Kramer/Fotolia
Piper, 2011, Paperback, 456 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-492-26805-9 (auch als eBook erhältlich)
Von Petra Weddehage
Ein Sonnensturm ungeahnter Stärke, dessen Ziel die Erde ist, scheint schon schlimm genug zu sein. Amerikanische Forscher schicken darüberhinaus eine Sonde los, um die Energie des Sonnensturmes zu nutzen, trotz zahlreicher warnenden Stimmen aus den eigenen Reihen. Durch diese beiden Ereignisse wird eine globale Katastrophe heraufbeschworen, in deren Verlauf alle elektronischen Geräte im wahrsten Sinne des Wortes ihren Geist aufgeben. Nichts geht mehr, und so plündern, vergewaltigen und morden die Überlebenden. Nur das Schlechteste im Menschen scheint zum Vorschein zu kommen.
Dank ihrer medialen Gabe, die Manuela teilweise als Fluch empfindet, kann sie die Katastrophe in Visionen miterleben. Dabei sieht sie etwas, das den Horror für die Menschheit erst komplett macht und die Zerstörung der Welt ein für alle Mal heraufbeschwören wird: Die Tore der Geisterwelt sind verschlossen, sodass sich Millionen Seelen vor ihnen drängen und keinen Einlass mehr finden. Die Pole der Tore haben sich wegen des Sonnensturms und des Faktors, den die Sonde spielte, umgekehrt, so dass die Geister aus der Zwischenwelt in die Wirklichkeit zurückkehren können. Noch hält das Tor, doch Manuela muss schnellstens eingreifen, um das Schlimmste zu verhindern.
Ihr zur Seite stehen dabei Pater Fabian, ein kleines Mädchen mit hochmedialen Kräften und einige Menschen, die noch einen klaren Kopf behalten haben. Mit der Hilfe ihrer Mitstreiter versucht sie, die Regierung von München dazu zu bringen, endlich etwas zu unternehmen. Diese Regierungsvertreter erweisen sich dabei als echte Sesselfurzer, die nichts auf die Reihe kriegen. Einzig und allein der Abgeordnete Maierhammer hilft der kleinen Gruppe. Nun bemühen sich Manuela und ihr Team, Helfer in der ganzen Welt zu finden, um die drohende Katastrophe noch aufhalten zu können.
Die deutsche Autorin Mara Volkers entführt die Leser in eine Welt, die nach einer furchtbaren Katastrophe am Rande des Zerfalls steht. Dabei lässt sie ihre Story, die in Deutschland spielt, vorwiegend in München stattfinden. Ihre Figuren wirken lebendig und realitätsnah. Den esoterischen Part übernehmen dabei die Hauptpersonen Manuela, eine Hexe mit starken paranormalen Fähigkeiten, und der katholische Pater Fabian, dessen Kräfte vorhanden, aber nicht ganz so ausgeprägt sind. Mit anderen medial begabten Menschen versuchen sie, die Welt vor der Zerstörung zu retten.
Genial wird auch eine sehr interessante Person in Deutschland beschrieben. Hier wird sie nur „die Kanzlerin“ genannt. Allerdings wird dem Leser schnell klar, dass es sich nur um Angela Merkel handeln kann. Hoffen wir, dass die Erste Frau des Staates bei einer solch kolossalen Katastrophe wirklich so agiert. Zuzutrauen ist es ihr allemal.
Leser, die höllisch gute Action mit skurrilen Personen und einem Hauch Romantik mögen, werden diese verrückte Story mit sehr ernstem Hintergrund lieben. Horrorszenen, aber auch Begebenheiten, die an die Nieren gehen, sowie Edelmut und Heldentum, der so nicht vermutet wird, geben sich die Klinke in die Hand. Wer sich auf den Roman einlässt, wird aufregende Lesestunden erleben.