Taylor, Laini: Seidensänger – Die Elfen von Dreamdark 2 (Buch)

Laini Taylor
Seidensänger
Die Elfen von Dreamdark 2
(The Fairies of Dreamdark: Silksinger, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Cornelia Stoll und Friedriech Pflüger
Titel- und Innenillustrationen von Jim di Bartolo
cbj, 2009, Paperback, 348 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-570-21971-3

Von Petra Weddehage

Einst erschufen sieben Dschinn die Welt. Sie erträumten in der unendlichen Leere glitzernde Fäden. Daraus woben sie einen Traumteppich. Als die mächtigen Wesen ihr Werk vollbracht hatten, verknüpften sie die Enden und schlossen die unendliche Leere aus. Die Welt mit all ihrer Farbenpracht und Lebensvielfalt begann zu existieren.

Nachdem es Magpie Windfee und ihren Freunden gelungen ist, den Blackbringer zu bezwingen, steht ihnen eine weitere große Aufgabe bevor. Sie müssen alle sieben Dschinn vereinen. Nur so kann der fast zerstörte Weltenteppich wieder repariert werden. Magpie ist nicht allein; auf ihre Krähenfreunde kann sie sich jederzeit verlassen. Aber auch Talon Wagedorn, ein Krieger aus Dreamdark, steht ihr treu zur Seite.
Als die Gefährten erfahren, dass die verlorengeglaubte Sippe der Seidensänger überlebt hat, eilen sie Whisper, der letzten Überlebenden des Stammes, zu Hilfe. Auch Hirik vom Stamm der ebenfalls tot geglaubten Mottmager will beweisen, dass er würdig ist, als Streiter für den Dschinn Azazel zu kämpfen. Die Mottmager gelten als Verräter, und man gab ihnen die Schuld am Tod des letzten Drachen Schwind.
Magpie und ihre Mitstreiter können nicht ahnen, dass es noch Feuerdrachen gibt, gefangen von einem uralten, sehr bösen Wesen. Diesem gelang es, durch das Blut der Feuerdrachen die Jahrtausende zu überstehen. Ein tapferer kleiner Teufel namens Slomby muss jeden Tag die Blutegel an die Feuerdrachen legen und diese dann seinem Herrn zum Verspeisen servieren.
Slomby verehrt die Feuerdrachen, doch sein kleines Herz ist von großer Furcht erfüllt. Die Feuerdrachen beschwören ihn, diese Furcht zu überwinden und ihnen zu helfen. Doch Slomby bringt es nicht übers Herz, diese wunderschönen Wesen zu töten. Als die Seidensängerin ebenfalls in die Hände seines Meisters gerät, erwacht Mut in ihm. Nur wenn es ihm gelingt, seine Furcht zu besiegen, hat die Welt noch eine Chance auf Rettung.

Wieder einmal schafft Laini Taylor das Kunststück, den Leser in den Bann ihrer Erzählung zu ziehen. In diesem zweiten Band sind Magpie, Talon und die Krähen schon alte Freunde, denen man immer wieder gerne einen Besuch abstattet.
Die Autorin warnt eindringlich davor, dass der äußere Schein, auch trügen kann. Das Böse kommt oft in einer angenehmen Verpackung daher. Das Gute hingegen sieht man nicht immer auf den ersten Blick. Vor allem der Kleinteufel Slomby, ein Sklave, zunächst feige und hässlich, bekommt in dieser Erzählung einen besonderen Platz. Seine Sorgen und Nöte machen ihn zu einer liebenswerten Figur. Hirik Mottmager und Whisper Seidensängerin sind die neuen Figuren in dieser Geschichte, die einem schnell ans Herz wachsen.

Jim di Bartolo visualisiert zudem mit seinen wundervollen Zeichnungen die einzelnen Gestalten. Auf seinem Coverbild sieht man diesmal die Seidensängerin Whisper und Hirik vom Stamm der Mottmager. Sie legt beschützend die Hände um einen Topf. Er hat kampfbereit sein Krummschwert gezogen. Die Figuren sind in kalten Blautönen gestaltet. Daher heben sie sich gut vom Hintergrund ab. Dieser ist in warmen Rottönen, mit dunklen Schatten, die Bäumen gleichen, gestaltet worden. Der grün glänzende Schriftzug verleiht dem Band ein edles Design.

Die Autorin hat in diesem zweiten Band der »Elfen von Dreamdark« eine gelungene Fortsetzung geschaffen. Dieses Buch ist nicht nur für Kinder und Jugendliche geeignet, sondern auch für erwachsene Leseratten, die phantastische Geschichten mögen. Wieder einmal kann die Fortsetzung gar nicht schnell genug erscheinen!