K. C. Hayes: Dorian – Tränen eines Vampirs 2 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 27. November 2011 15:21
K. C. Hayes
Dorian – Tränen eines Vampirs 2
Titelgestaltung von K. C. Hayes in Zusammenarbeit mitwww.fotolia.de und Ivan Bliznetsov
AAVAA, 2011, Paperback, 446 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-86254-912-2 (auch als eBook erhältlich)
Von Petra Weddehage
Dorian St. Clair ist Polizist und löst mit seinem besten Freund Kyle Logan so manchen komplizierten Fall. Als er die schöne Tess kennenlernt, wird er an seine verlorene Liebe Sarah erinnert. Der Cop hütet überdies ein dunkles Geheimnis: Er ist ein Vampir! Einst machte ihn Lascar, der Fürst der Vampire, zu einem der Blutsauger.
Dorian erkennt, dass eben dieser Lascar Tess schreckliche Dinge antat und sie als sein Eigentum kennzeichnete. Tess wiederum fühlt in sich einen unheimlichen Durst nach Blut. Eine Bestie scheint in ihr zu leben, die sich nicht länger kontrollieren lassen will.
Die Autorin erzählt die Geschichte von Tess, Dorian, Sarah und Kyle in Zeitsprüngen. Endlich kommt es dank der Heirat von Sarah und Kyle zu der lang vermissten Romantik. Dennoch wirken die einzelnen Protagonisten sehr schablonenhaft. Nervig sind vor allem die männlichen Protagonisten, die alle nur eins wollen: Tess an die Wäsche gehen.
Alles in allem ist der zweite Band nicht ganz so ‚grottig‘ wie der erste. Allerdings ist das Ende wieder sehr seltsam gestaltet, wohl um die Option auf eine Fortsetzung offen zu halten. Die sehr gewalttätigen Handlungen der Protagonisten sind diesmal besser nachvollziehbar. Die Repräsentanten der angeblich ‚guten Seite‘ handeln weiterhin so, dass jener, der die Macht hätte, Schreckliches zu verhindern, gerade noch selber aus allem heil herauskommt. Die übrigen Personen, die den Weg von Tess, Dorian und Lascar kreuzen, sind allenfalls Bauernopfer, die – zu Statisten degradiert – meist ihr Leben lassen müssen. Blut und Sex stehen wie im Vorgängerband an erster Stelle. Es fehlt einfach ein Sympathieträger, obwohl Dorian alle Qualitäten dafür hätte. Sein Gegner Lascar ist einfach abscheulich und abgrundtief böse. Seine finstere Ausstrahlung müsste alle Lebewesen im Umkreis von tausend Kilometern dazu bringen, ihm aus dem Weg zu gehen. Menschen haben auf jeden Fall einen Instinkt für tödliche Gefahr, der hier völlig außer Acht gelassen wird. Dazu kommen, wie im ersten Band, zahlreiche Rechtschreibfehler und Formulierungen, die man nur schwer nachvollziehen kann. Auch das beste Rechtschreibprogramm hat seine Tücken, und seine Verbesserungsvorschläge dürfen nicht einfach so übernommen werden. Die hohe Fehlerquote ist einfach störend und nervt mit jeder Seite mehr.
So kann dieser Band nicht mit gutem Gewissen als entspannende oder aufregende Lektüre empfohlen werden. Das Auge isst nun einmal mit und mag kein Übermaß an Fehler. Niemand hat Lust, erst lange zu überlegen, was wohl mit diesem oder jenem verdrehten Wort oder Satz gemeint ist. Vor allem dann nicht, wenn man knapp einen Zehner für das Buch ausgegeben hat. Wer sich den zweiten Band zulegen möchte, sollte aufpassen, diesen nicht mit dem ersten Band zu verwechseln, da die Covers identisch sind. Ansonsten sind die Zutaten für ein Dark-Romance-Buch sehr wohl enthalten. Doch wie schon andere erfahren mussten, ist weniger oft mehr. Als sehr angenehm erweist sich die Großschrift, die so manch müdes Auge erfreuen dürfte.
Leser, die Storys voller Sex und bluttriefenden Begebenheiten schätzen und die es nicht stört, dass nicht immer alles einen Sinn ergibt, die außerdem großzügig über die Fehler hinwegsehen können, dürften durchaus auf ihre Kosten kommen.