X-Men 129 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 24. November 2011 18:18
Victor Gischler, Howard Chaykin, Mike W. Barr, Mike Carey, James Asmus
X-Men 129
Fluch der Mutanten
(X-Men (vol. 3) 5 + 6: Curse of the Mutants, Part 5 + 6, X-Men vs. Vampires 2: Voices, X-Men Legacy 240: Collision, Part 5, X-Men: To Serve and Protect 1: Creatures Comforts, 2010/2011)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Adi Granov
Zeichnungen von Paco Medina, Howard Chaykin, Agustin Padilla, Clay Mann, Jon Buran u.a.
Panini, 2011, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR
Von Irene Salzmann
Draculas Sohn Xarus ist gelungen, was sein toter Vater nicht geschafft hat: alle Vampire unter seiner Führung zu vereinen. Gemeinsam greifen sie die Menschen und Atlanter an und wollen die Mutanten zu Ihresgleichen machen.
Der böse Plan scheint auch aufzugehen, denn Jubilee und Wolverine werden zu Vampiren, die Xarus treu ergeben sind. Ein Trick von Cyclops bewirkt, dass Wolverines Selbstheilungskräfte die Verwandlung rückgängig machen. Er führt seine Kameraden in Xarus’ Versteck. Die Mutanten haben außerdem einen Überraschungsgast dabei, doch wird er die Rolle spielen, die sie ihm zugedacht haben?
Nach den Zombies nun die Vampire, wenn auch nicht zum ersten Mal. Tatsächlich trafen die X-Men bereits mit Dracula zusammen, der Storm beinahe in seine Gewalt gebracht hätte. Auch Blade gab schon so manches Gastspiel. Das Crossover der X-Men mit den Vampiren wird in diesem Band zum Abschluss gebracht, einige Veränderungen inklusive.
Fortgesetzt wird die „Kollision“-Storyline: Magneto, Rogue und einige andere Mutanten bekommen es in Indien mit den ‚Children of the Vault‘ zu tun, die skrupellos ihre eigenen Ziele verfolgen und auch nicht davor zurückschrecken, Rogue zu töten, um ein Exempel zu statuieren. In den kürzeren Episoden gerät Karma, die sich wegen ihrer Gewichtsprobleme einer Selbsthilfegruppe anschließt, an eine gefährliche Gegnerin, ein Vampir bringt die dunkle Seite von Angel zum Vorschein, und die White Queen löst ihr Problem mit dem Mandrill auf ganz eigene Weise.
Mehrere Storys sind gleichbedeutend mit verschiedenen Autoren und Zeichnern. Da die Geschichten nicht in Zusammenhang stehen, stören die unterschiedlichen Stile nicht, und was gefällt, ist Geschmackssache. Dass die in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten qualitativ nicht an die Mini-Serien heranreichen, liegt auf der Hand, da hier wenig Raum gegeben ist, um eine komplexe Handlung anzulegen und die Charaktere zu entwickeln. Stattdessen wird auf Pointen und die kurze Einsicht in das Denken eines Protagonisten gesetzt, eventuell auch ein Hinweis auf kommende Probleme eingeflochten.
Um wirklich Spaß an „X-Men“ 129 zu haben, sollte man die vorherigen Bände kennen, da zwei laufende Storylines enthalten sind, von denen eine fortgesetzt wird und somit auch den Kauf der nächsten Nummern erforderlich macht, will man erfahren, wie es nach dem Cliffhanger weitergeht.
Die Vampir-Saga liest sich sehr spannend, bietet einige Überraschungen und bringt zudem einen beliebten Charakter zurück, von dem man eine Weile nicht mehr viel hörte. Die „Kollision“-Story offeriert ein wenig Bollywood, doch mit Ausnahme von Rogue und Magneto sind lediglich Nebenfiguren involviert, zu denen man noch keine so starke Bindung aufbauen konnte wie zu den langjährigen Mitgliedern der X-Men. Darum will der Funke nicht so recht überspringen, obwohl sich die Dramatik durch die Gefangennahme der beiden gesteigert hat und offen bleibt, was mit ihnen passiert.
Die Illustrationen sind durchwachsen und eher Durchschnitt; andere „X-Men“-Hefte überzeugen mehr in diesem Bereich.
Infolge ist der vorliegende Band zwar unerlässlich für eingefleischte Sammler, doch Gelegenheitsleser könnten enttäuscht sein, weil die Handlung viele Fragen offen lässt und die Zeichnungen nicht so gefällig sind, wie man es sich wünscht.