Star Trek Deep Space Nine 8.08: Mission Gamma 4: Das kleinere Übel (Buch)

Star Trek Deep Space Nine 8.08
Mission Gamma 4: Das kleinere Übel
Robert Simpson
(Star Trek – Deep Space Nine : Mission Gamma 4: The lesser Evil, USA 2002)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christian Humberg
Titelbild von Cliff Nielsen
Cross Cult, 2011, Taschenbuch, 360 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-68-7

Von Christel Scheja

Im abschließenden Band der „Mission Gamma“-Tetralogie macht sich die „Defiant“ auf den Heimweg aus dem Gamma-Quadranten. Ihre Mission war es, nachdem der Krieg mit dem Dominion vorbei ist, herauszufinden, ob es noch andere Zivilisationen gibt außer denen, die von den Formwandlern beherrscht und kontrolliert wurden. Die Crew hat tatsächlich erstaunliche Entdeckungen gemacht und Erfolge erzielt, aber auch einiges über sich gelernt.

Aber auch auf „Deep Space Nine“ ist die Zeit nicht stehengeblieben. Jake Sisko, der Sohn des Abgesandten; ist wie sein Vater im Wurmloch verschwunden und gilt als verschollen, vielleicht sogar tot. Vor allem die Familie trauert um den weiteren Verlust, während Cassidy Yates auf Bajor ihre Niederkunft erwartet.

Colonel Kira Nerys und Ro Laren sehen sich derweil Problemen gegenüber, die jederzeit eskalieren könnten. Bajor ist nahe daran, der Förderation beizutreten – aber sind die Bewohner wirklich schon bereit dazuß Der Groll gegen die Cardassianer ist so tief wie eh und je, vielleicht noch stärker geworden, obwohl die ehemaligen Besatzer ernsthafte Versuche machen, Frieden zu schließen. Zudem scheinen noch Dinge vor sich zu gehen, die sich jeglicher Kontrolle entziehen, weil man einfach keine Spur auf Dauer halten kann.

Dann scheint der Tag gekommne zu sein, an dem alles in den Abgrund zu stürzen scheint. Premierminister Shakaar wird bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung erschossen und kann nicht wiederbelebt werden. Chaos bricht auf der Station aus, das kaum zu kontrollieren ist und in einen weiteren Krieg münden könnte. Aber eines wird den Verantwortlichen bald klar – der Mörder ist kein Cardassianer und auch kein Bajoraner oder gar aus dem Dominion, sondern scheint aus dem Herzen der Förderation zu kommen. So setzt sich Kira auf die einzig verbliebene Spur und riskiert alles.

„Das kleinere Übel“ schließt in erster Linie die Reise der „Defiant“ durch den Gamma-Quadranten ab. Da Captain Vaughn genug gesehen hat, lässt er letzte Wunder außer Acht und beschäftigt sich nur noch mit einer Sache: Der Entdeckung der Überreste eines Borgkubus, die auch noch eine Überraschung für ihn und seine Tochter Prynn bereithalten und dafür sorgen, dass das angespannte Verhältnis zwischen Vater und Tochter noch einmal anzieht, sich dann aber entspannt. Sonst passiert nicht mehr ganz so viel auf dieser Handlungsebene, außer dass auch hier weitere Weichen für zukünftige Bände gestellt werden.

Das Hauptaugenmerk des Autors liegt aber auf der anderen Ebene, die sich mit dem weiteren Schicksal derer beschäftigt, die auf Bajor und „Deep Space Nine“ zurückgeblieben sind. Hier eskaliert alles und öffnet doch den Blick auf eine Verschwörung, die viel weitere Kreise zieht als gedacht. Hier allerdings endet die Geschichte mit einem Cliffhanger, der neugierig auf mehr macht.

Robert Simpson erzählt die Geschichte eher schnörkellos und treibt gezielt die Handlung voran. Aus diesem Grund geraten die Figuren etwas ins Hintertreffen, was man ihm aber nicht übelnimmt, da er gerade die Intrigen sehr gut und spannend handhabt – nicht zu einfach und schnell auflöst, sondern bis fast zum letzten Moment wartet. Das weiß zu gefallen und macht den Band noch unterhaltsamer als die anderen.

Alles in allem schließt „Das kleinere Übel“, die „Mission Gamma“-Tetralogie gelungen ab und wendet sich wieder mehr dem zu, was „Deep Space Nine“ ausgezeichnet hat: actionreiche Konflikte gepaart mit düsteren Geheimnissen und einem dichten Geflecht von politischen und gesellschaftlichen Intrigen.