Dorian Hunter Neue Romane 31: Totenfeier, Logan Dee & Susanne Wilhelm (Buch)

Dorian Hunter Neue Romane 31
Totenfeier
Logan Dee & Susanne Wilhelm
Titelillustration von Sandoval
Zaubermond, 2011, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Während Coco Zamis weiterhin im rätselhaften Koma daniederliegt, hat ihr Gefährte Dorian Hunter, von Olivaro auf die Scilly-Inseln entsandt, dort nicht nur Zugang zu seinem elften Leben als Dämonenkiller gefunden, sondern, zusammen mit der russischen U-Boot-Kommandantin Darja Kusnezow und dem Freak Professor Harrison in letzter Sekunde Rettung in einer riesigen unter dem Meer gelegenen Höhle gefunden.

Einst gehörte das Land, in dem sie nun unterwegs sind, als Insel der kleinen Gruppe an, bevor es in den Fluten versank. Hier treffen unsere Abenteurer nicht nur auf Vampire, sondern auch auf ein Dorf, in dem sie rätselhafte Überlebende eines Schiffuntergangs empfangen. Doch leben die einstigen Passagiere und die Mannschaft des havarierten Seglers tatsächlich noch, und was nur haben die Untoten mit Dorian vor?

Im weiteren Verlauf trifft Hunter auf einen Feuerschädel, mit dem er sich bereits in seinem elften Leben beschäftigt hat. Während Lucinda Kranich fast schon verzweifelt versucht, den verschütteten Zugang zur versunkenen Insel freizulegen um Hunter zu jagen, macht dieser sich geführt vom Feuerschädel auf die Spur seiner Vergangenheit…

Erneut bietet das Buch zwei Romane um die spannende Fortschreibung des Dämonenkillers an. Logan Dee macht uns im ersten Teil mit dem Schicksal der Besatzung des untergegangenen Seglers vertraut. Die einst in den eisigen Fluten der Nordsee Ertrunkenen erwachen in einem pittoresken Dörfchen jeden Tag von Neuem zum Leben. Vordergründig scheint hier alles seinen gewohnten Gang zu gehen, doch als Einzelne der Dorfbewohner sterben und viel zu früh Anzeichen einer ganz anderen Todesart offenbaren, wird unser Dämonenkiller misstrauisch. Insbesondere die Szenen, in denen das vordergründige Idyll bröckelt, sich das Rätselhafte durch die Fassade schiebt, fand ich sehr gelungen. Hier schafft es Dee, dem Leser aus der scheinbaren Realität zunächst unmerklich, dann immer schneller in ein rätselhaftes Grusel-Szenario zu entführen. Auch die Auflösung des Rätsels um das Dorf und dessen Bevölkerung ist in sich stimmig und spannend ausgeführt. Stilistisch unauffällig, inhaltlich packend, wartet hier ein stimmiges Grusel-Abenteuer in bester Dämonenkiller-Manier auf den Leser.

Im zweiten Teil des Buches geht es nicht ganz so stringent weiter. Mit der Kranich und dem erneuten Eingreifen Olivaros wird zwar der große Handlungsfaden fortgesetzt, mit dem Eingreifen des Feuerschädels das elfte Leben Hunters erneut thematisiert, doch dabei bleibt ein wenig die Handlung auf der Strecke. Lange verfolgen wir mit, wie unsere Protagonisten vor den Vampiren über die versunkene Insel fliehen, dabei aber nicht wirklich zielgerichtet vorwärts schreiten. Mehr getrieben als wirklich handelnd fliehen sie vor den Vampiren. Erst im Finale wird dann der Kreis geschlossen und mit dem elften Leben des Dorian Hunter verbunden. Stilistisch pendelt der Beitrag Susanne Wilhelms zwischen einigen wenigen, sehr gelungenen Beschreibungen der Kämpfe Hunters gegen die Verfolger, die Grusel-Feeling pur bieten, und einer ungewohnt saloppen Ausdrucksweise unseres Dämonenkillers, die nicht ganz zum Bild unseres widerspenstigen Helden passen. Auch diverse Satz- und Rechtschreibfehler in diesem Teil des Buches stören die Lektüre immer wieder. Mag sein, dass die Zeit für ein sorgfältiges Lektorat hier gefehlt hat, doch so ganz konnte der Text an den dominierenden ersten Teil nicht anschließen.