Star Trek Titan 6: Synthese, James Swallow (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 15. September 2011 10:38
Star Trek Titan 6
Synthese
James Swallow
(Star Trek Titan: Synthesis, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Stephanie Pannen
Titelbild von Cliff Nielsen
Cross Cult, 2011, Taschenbuch, 374 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-67-0
Von Christel Scheja
William T. Riker hat die „Enterprise“ verlassen und sein eigenes Kommando übernommen. Zusammen mit seiner Frau Counselor Deanna Troi und einer bunt zusammen gewürfelten Crew stößt er in Regionen des Weltalls vor, die der Förderation so gut wie unbekannt sind. Dabei hat er so manche Überraschung erlebt, ist dabei aber immer das geblieben, was einen Sternenflottenoffizier auszeichnet: ein Entdecker und Erforscher, der neue Welten mit Diplomatie und selbstloser Hilfe für den friedlichen Bund der Planeten gewinnt.
Auch eine persönliche Tragödie hat ein glückliches Ende gefunden. Troi und Riker sind endlich Eltern geworden und ihre kleine Tochter Tasha ist nun das Zentrum ihres Lebens. Aus diesem Grund ist der Captain froh, dass erst einmal Ruhe herrscht und sie keiner neuen Zivilisation oder Konfrontation über den Weg laufen. Doch er freut sich zu früh, denn ausgerechnet, als er ein Familienpicknick genießen will, wird er auf die Brücke gerufen. Die „Titan“ hat ein Schlachtfeld erreicht. Vor ihnen befindet sich das einzige zum größten Teil erhaltene Schiff. Um herauszufinden, was passiert ist, beamt ein Außenteam hinüber und entfernt den Computerkern. Als dieser auf der „Titan“ wieder aktiviert wird, stellt sich heraus, dass sie es nicht mit einer simplen Maschine, sondern einer kybernetischen Intelligenz zu tun haben.
Und damit fangen die Schwierigkeiten erst an. Während Weiß-Blau noch recht umgänglich ist und Antworten gibt, scheinen seine Gefährten ganz anderer Meinung zu sein, stehen sie doch in Auseinandersetzungen mit einer fremden Macht. Und sie scheinen mit organischen Lebensformen nicht viel anfangen zu können. Obwohl Riker ihnen Hilfe anbietet, bleiben die kybernetischen Intelligenzen weiterhin misstrauisch. Sie sind nur bereit, einem anderen Wesen ihrer Art zu vertrauen – der „Titan“, die nun überraschend zu eigenem Leben erwacht.
Nach vielen Zivilisationen mit organischen Wesen oder Hybriden musste es auch einmal dazu kommen, dass die „Titan“ reinen Maschinenwesen begegnet. Mit James Swallow haben sie auch den richtigen Autor gefunden, denn der Brite ist keiner, der Emotionen gerne beschreibt, er stellt eher die Handlung und das Abenteuer in den Vordergrund. Sein nüchterner und eher distanzierter Stil passt zu der neuen Zivilisation, mit der Riker und seine Crew zurechtkommen müssen und bietet eine erfrischende Abwechslung zu den doch eher emotionsgeladenen Geschichten der vorhergehenden Episoden.
Die einzigen, die diesmal etwas zu kurz kommen sind die organischen Bewohner der „Titan“, denn Swallow charakterisiert sie eher oberflächlich und betrachtet sie nur als Elemente, die die Handlung vorantreiben.
Der Roman ist spannend erzählt, findet die richtige Mischung aus Action und Beschreibung, auch wenn der Autor hier ebenfalls nicht ins Detail geht. Aber die Struktur und das Dilemma der Maschinenzivilisation werden gut heraus gearbeitet und überzeugt durch seinen immer wieder für Überraschung sorgenden Ausbau. Das Ende rundet die Geschichte angemessen ab.
„Synthese“ ist inhaltlich und stilistisch etwas anders als die vorhergehenden Romane, und bietet daher eine gute Abwechslung, die in Qualität und Anspruch im Rahmen der Reihe bleibt. Tatsächlich ist diesmal auch wieder ein Einstieg in die Geschichten möglich, da der Autor sich in erster Linie auf die aktuelle Geschichte konzentriert und nicht auf die persönlichen Dramen innerhalb der Crew, die sich sonst immer durch die Bände zogen. Daher ist das Buch nicht nur für die Fans interessant, die schon seit Anfang an mit dabei sind.