Atlan 20: Im Schutz des Paladin – Marasin-Trilogie 1, Rüdiger Schäfer (Buch)

Atlan 20
Im Schutz des Paladin
Rüdiger Schäfer
Marasin-Trilogie 1
Titelgestaltung von Ralf Berszuck unter Verwendung einer Illustration von Arndt Drechsler
FanPro, 2010, Taschenbuch, 320 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-89064-065-5

Von Petra Weddehage

Atlan geht mit seinen Leuten von der Organisation USO gegen das organisierte Verbrechen vor. Diesmal trifft er auf eine alte Bekannte. Es handelt sich dabei um das Schemawesen Trilith Okt. Vor Jahren schaffte es diese, sich einen der Aktivatoren zu erjagen und gehört seither ebenfalls zum Kreis der Unsterblichen. Atlan fuchst diese Tatsache immer noch gewaltig, hatte er doch den Aktivator einem zum Sterben verurteilten Freund geben wollen.

Nachdem Trilith ihn mit einer spektakulären Aktion auf ihre Spur bringt, in deren Verlauf die Organisation der Ertruserin Shylock einen empfindlichen Schlag einstecken muss, konfrontiert sie ihn mit aufregenden Neuigkeiten. Diese führen dazu, dass er sich mit ihr auf die Suche nach den Hohrugk Kühen macht. Die nur wenige hunderte zählenden Wesen waren innerhalb weniger Tage spurlos verschwunden. Atlans Abenteuerlust meldet sich, und er, sein Extrasinn, Trilith Okt und der Paladin, bemannt mit den Siganesen vom Thunderbolt-Team, machen sich auf in unbekannte Weiten der Galaxis.

Trilith Okt ist keine Unbekannte im „Atlan/Perry“-versum. In der „Rudyn“-Trilogie wird ihr Werdegang erzählt. In diesen Romanen trifft sie auch das erste Mal auf Atlan. Er schafft es, das Vertrauen Triliths zu erlangen und entwickelt sich für sie zu einer Art Vaterersatz. Jetzt ist sie zurück, sie wirkt gefährlicher, rätselhafter und sensibler als je zuvor. Ihre Moralvorstellungen kollidieren dabei mit Atlans Prinzipien, sodass Reibereien vorprogrammiert sind.

Rüdiger Schäfer lässt die beiden so unterschiedlichen Figuren bravourös miteinander auf verbaler Ebene ‚raufen‘. In Folge zicken sich Trilith und Atlan an, so wie man es bei Eltern und ihren heranwachsenden Kindern erlebt. Die Siganesen werden genauso plastisch dargestellt wie die Nebenfiguren auf Ertrus, wo Trilith vor allem mit dem jungen Ertruser Lemut Halet interagiert. Freundschaft, Kameradschaft und gegenseitiges Vertrauen werden ebenso deutlich gezeigt, wie die unschönen Angewohnheiten der verschiedenen Spezies, immer mehr Macht an sich zu reißen.

Rüdiger Schäfer, bekennender Bayer-04-Leverkusen-Fan, vergisst aber auch andere wichtige Zutaten keinesfalls. Eine Prise Erotik, Eifersucht und vor allem die spannenden Abenteuer, in die Atlan immer wieder gerät, sind ein Garant dafür, das die Serie den Fans noch eine Weile erhalten bleiben wird. Wer mehr von dem Autor erfahren möchte, sollte sich das Magazin „SOL“ 61 der „Perry Rhodan“-Fanzentrale zulegen. Für diese Ausgabe hat Rüdiger Schäfer eine „Was wäre wenn“-Story abgeliefert, die wieder einmal zeigt, dass gute SF-Autoren in Deutschland existieren, die ihren amerikanischen Kollegen in nichts nachstehen.