Mary Janice Davidson: Adel verpflichtet – Alaskan Royals 3 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 17. August 2011 20:39
Mary Janice Davidson
Adel verpflichtet
Alaskan Royals 3
(The Royal Mess)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Barbara Först
Titelillustration von Ramona Popa
Lyx, 2011, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 302 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-8025-8315-5 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Einmal mehr geht es turbulent zu im kleinen, reichen und unabhängigen Königreich Alaska. Nun haben die Royals in den letzten Romanen ja bereits so Einiges zu überstehen gehabt. Dass sich nun aber plötzlich und unerwartet eine uneheliche Tochter des Königs höchstselbst meldet, sorgt dann doch für einigen Wirbel.
Zumal die junge Dame, nein, das ist doch das falsche Wort, der resolute Wirbelwind mit eigenem Dickkopf trifft die Sache weit besser, gar nicht in die königliche Familie aufgenommen werden will und sich mit Händen und Füßen sträubt, macht den Eklat komplett. Das bekommen nicht nur ihre Halbgeschwister, sondern auch der ihr zugeteilte Bodyguard schmerzvoll zu spüren. Wenn nur der Leibwächter nicht so umwerfend aussehen würde – immerhin hat unsere neue Thronerbin (ja als ältestes Kind erbt sie die Krone) seit mehr als zwei Jahren keinen Sex gehabt, und die Hormone spielen verrückt…
Nach den „Betsy Taylor“-Titeln hat Davidson mit der „Alaskan Royals“-Reihe ein neues Zugpferd im Stall, das ihr den weiteren ungezügelten Schuhkauf ermöglicht. „Alaskan Royals“ hat zwar keinerlei phantastische Elemente, sieht man einmal von der eigenwillig abgeänderten geopolitische Lage des Königreichs Alaska ab, liest sich aber ebenso spitzig wie amüsant wie ihre andere Bestseller-Reihe auf einen Rutsch durch.
Dabei nutzt die Autorin altbekannte Stereotype, bieten sich ihre Charaktere austauschbar und flach an. Das ist immer nach demselben Muster gestrickt – Marke hemdsärmelige Bürgerliche mischt die Royals munter auf. Ein wenig Sex beigemischt, dazu jede Menge rasante Dialoge und humorvolle Situationen, und später wartet das absehbare Happy End auf die jeweilige Hauptperson.
Dass die Romane dennoch nie langweilig wirken, dass sich die Seiten wie von selbst umblättern, spricht für die Gabe der Autorin, dem Leser das zu geben, was er beziehungsweise sie will – eine Person, die Aschenputtel ähnlich ihr Glück findet, sich dabei selbst nicht aufgibt, sondern voller Elan und Kraft ihr verdientes Glück findet. Das ist sicherlich keine tiefschürfende Lektüre, aber für den Strand oder eine Zugfahrt angenehm zu konsumierendes Lesefutter, das die Zeit wie im Fluge vergehen lässt, zumal der Verlag dem Leser gleich noch eine Kurzgeschichte dazu spendiert.