Jacquelin Frank: Elijah – Schattenwandler 3 (Buch)

Jacquelin Frank
Elijah
Schattenwandler 3
(Elijah, USA, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Anita Krätzer & Ralf Schmitz
Titelgestaltung von HildenDesign unter Verwendung eines Motivs von AYAKOVLEVdotCo/Shutterstock
Lyx, 2011, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 400 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8238-7

Von Irene Salzmann

Der Dämon Elijah ist ein Krieger, der noch nie eine Schlacht verlor. Diesmal jedoch lässt er sich in eine Falle locken – von den abtrünnigen Dämoninnen Ruth und Mary, die sich mit den Nekromanten, den erklärten Feinden der Schattenwandler, verbündet haben.

Er liegt im Sterben, als ihn Siena, die Königin der Lykanthropen, findet und beschließt, ihn zu retten, um den fragilen Frieden nicht zu gefährden, der seit wenigen Jahren zwischen ihren Völkern besteht. Eigentlich wollte die jungfräuliche Herrscherin nie einen Gemahl wählen, da schon einmal ein König nach dem Tod seiner Frau den Thron bestieg und die Lykanthropen in einen aussichtslosen Krieg gegen die Dämonen stürzte. Gewiss würde ihr Volk auch keinen königlichen Gemahl dulden, der bis vor kurzem noch ein erbitterter Feind war. Elijah wiederum fühlt sich seinem König verpflichtet und hegt etliche Vorurteile gegenüber den Gestaltwandlern.

Doch zu spät! Eine Prägung hat stattgefunden. Siena und Elijah sind füreinander bestimmt und müssen leiden, wenn sie sich gegen eine Bindung wehren, vor allem da Beltane naht, das ihre Triebe und Begierden freilegt. Aber schon bald haben sie noch ganz andere Sorgen: Ruth und ihre Anhänger greifen Gideon an und töten den Urältesten. Aus Sorge um Elijah setzt sich Siena auf der Suche nach ihm dem Sonnenlicht aus und trägt eine Vergiftung davon, an der sie unter grausamen Qualen sterben muss…

Nach „Jacob“ und „Gideon“ ist „Elijah“ der dritte in sich abgeschlossene Band der „Schattenwandler“-Serie. Die Helden der vorherigen Bücher sind nun die Nebenfiguren und umgekehrt. Man muss die anderen Romane nicht kennen, um der Handlung folgen zu können, aber viele Details und die Aha-Effekte erschließen sich nur durch das entsprechende Wissen. Hinzu kommt, dass die abtrünnigen Dämonen und die Nekromanten mit ihren Attacken als roter Faden die Bände miteinander verknüpfen. Mit den Titeln „Damien“ und „Noah“ soll die Reihe zum Abschluss gebracht werden.

Im Vordergrund stehen jedoch weniger die Kämpfe, die die dämonischen Hauptfiguren austragen müssen, um ihre Angehörigen und Freunde zu schützen und bei denen sie neue Verbündete finden wie die Lykanthropen, Vampire und Mistrals, sondern die Begegnung eines Mannes und einer Frau, die sich eigentlich nicht lieben dürfen, aber vom Schicksal als Gefährten einander zugedacht sind.

Natürlich bleibt das übliche Hin und Her von Ablehnung und Sehnsucht, von Missverständnis und Versöhnung, von Streit und heißem Sex nicht aus. Dabei benehmen sich die uralten Wesen nicht selten wie pubertierende Teenager, statt sich auszusprechen, Vorschlägen Gehör zu schenken und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Spätestens ein feindlicher Angriff schweißt die verschiedenen Paare und Parteien durch hurt & comfort-Szenen endlich zusammen. Daran, dass es ein Happy End gibt, hat man keinen Moment lang Zweifel, selbst wenn die Helden zwischendurch mit dem Tode ringen oder gar sterben.

Die Autorin hält stets einen mehr oder minder abenteuerlichen Ausweg parat, um den gewünschten Schluss zu präsentieren. Das romantische Geplänkel ist ihr Hauptanliegen, die Action Nebensache, und die erotischen Momente sorgen für die richtige Würze, so dass die Zielgruppe – Leserinnen ab 15 Jahre, die den Mix aus leidenschaftlichem Liebesroman und Phantastik schätzen – voll auf ihre Kosten kommt. Für Fantasy- und Horror-Fans, die andere Schwerpunkte setzen, ist die Reihe jedoch nur bedingt interessant.