Comic Revolution! 2 (Comic)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 07. August 2011 15:45

Auch wenn echte Comic-Fans ihre bevorzugte Lektüre nicht vor dem PC oder mittels irgendwelcher Schnickschnack-Tablets konsumieren, weil das Summen des Kühlers oder das Spiegeln der Sonne in üblen Displays dem betörend-chemischen Geruch minderwertiger Druckfarben nicht das Wasser reichen können, so haben Verlage längst das Web als Veröffentlichungsplattform und Verbreitungsmedium für Comics zumindest entdeckt, allerdings noch nicht wirklich erschlossen.

Daher ist es naheliegend, quasi zweigleisig zu fahren, und einen Content wie die über 20 Short-Stories des vorliegenden Sammelbandes, der vorher im Web auf der myspace-Seite des Dark-Horse-Verlages zugänglich war, auch jenen Leuten – wie mir – als Hardcopy zu offerieren, die Comics auf einem Bildschirm nicht einmal dann mit dem Arsch anschauen würden, wenn alle Wälder Schwedens, Finnlands oder Kanadas ins Baumstumpfstadium metamorphosiert wären.

Allein die Anzahl der Geschichten verbietet es, Inhalt und Artwork jeder einzelnen Story einer Beurteilung zu unterziehen; und durch eine kleine, letztlich beliebige Auswahl käme man dem Wert dieser Anthologie keinen Deut näher. Daher sei nur soviel verraten: nicht nur zahlreiche Comic-Koryphäen haben ihr Scherflein zum Gelingen dieses Sammelbandes beigetragen – Scott Allie, John Arcudi, Gabriel Bá, Guy Davis, Steve Niles und viele andere –, sondern einige Geschichten sind auch in äußerst erfolgreichen Settings beziehungsweise Hintergründen angesiedelt, sei es im Universum der Umbrella Academy, der B.U.A.P., Conans oder Solomon Kanes.

Thematisch wird das gesamte Spektrum vom Funny über Science Fiction, Fantasy und Horror bis hin zum klassischen Superhelden-Stoff und dem Hardboiled-Detektiv abgedeckt, wobei nur die Erotik ganz im Sinne amerikanischer Prüderie mit verklemmter Missachtung gestraft wird.

Zur inhaltlichen Qualität der Geschichten lässt sich kaum mehr sagen, als dass sie in toto nicht nur pointiert und unterhaltsam sind, sondern zum Teil sogar überraschend originell.

Auf Seiten des Artwork herrscht die gleiche Vielseitigkeit wie in Bezug auf die Themen; dass in dem Sammelsurium von Stilen und sehr unterschiedlichen künstlerischen, jedoch eher mainstreamhaften Ansätzen lediglich ein einziger echter Ausrutscher (Marian Churchlands Conan-Interpretation) auszumachen ist, ist gleichermaßen erstaunlich wie erfreulich.

Fazit: Eine rundum überzeugende Anthologie, die nicht zuletzt aufgrund der inhaltlichen und künstlerischen Vielseitigkeit leichten Comic-Spaß in Reinform bietet. Uneingeschränkt empfehlenswert.

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