Sophie Jordan: Brennender Kuss – Firelight 1 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 06. August 2011 16:12
Sophie Jordan
Brennender Kuss
Firelight 1
(Firelight)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Julia Sroka
Titelillustration von Amber Gray
Loewe, 2011, Hardcover, 376 Seiten, 17,95 EUR, ISBN 978-3-7855-7045-6
Von Carsten Kuhr
Die zugrundeliegende Geschichte ist spätestens seit Shakespeares „Romeo und Julia“ und dessen unzähligen Nachahmern bekannt: Abkömmlinge zweier tödlich verfeindeter Gruppen treffen aufeinander, verlieben sich und müssen für ihr Glück kämpfen. Doch schauen wir uns vorliegenden Trilogie-Auftaktband doch einmal näher an.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die sechzehnjährige Jacinda. Als Draki, Gestaltwandlerin, die sich, so sie denn die innere Ruhe dazu findet, in einen Drachen verwandeln kann, scheint ihr Leben vorgezeichnet zu sein. Innerhalb des Rudels soll sie als erste Feuerspeierin seit Generationen dem designierten Anführer als Gefährtin und Mutter seiner Kinder dienen – eine Vorstellung, die nicht nur ihre Mutter sondern auch sie selbst abstößt. Um dem drohenden Schicksal zu entgehen bricht die Familie, der Vater wurde von Jahren von den Jägern, erbarmungslosen Häschern, denen es um das heilsame Blut und die schützende Haut der Lindwürmer geht, zur Strecke gebracht, in Richtung Nevada auf. Hier, abseits der Feuchtgebiete, die die Drachen zur Gesundung brauchen, soll Jacinda ihr Drachenerbe abtöten, ganz zum Menschen werden, wie es ihre Mutter schon vor Jahren vorexerziert hat.
In der Highschool hat sie, ganz im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester bei der sich das Drachenerbe nie manifestiert hat, große Schwierigkeiten, sich anzupassen. Doch dann trifft sie auf Will, einen charismatischen Mitschüler, der ihre Drachenseele zum Erzittern bringt. Doch Wills Familie gehört zu den Jägern…
Wie zu Beginn bereits ausgeführt ist die zugrundeliegende Geschichte nicht eben neu. Die Dreiecksbeziehung, die sich uns aufzeigt, weist alle Ingredienzien einer Soap auf. Dass der Plot dennoch interessant bleibt, verdankt er zwei Elementen. Zum Einen ist es die ungewöhnliche Ausgestaltung der Drachen. Als Gestaltwandler, die sich in ihrer menschlichen Form unter den Zweibeinern verbergen, versuchen diese in der menschlichen Gesellschaft aufzugehen, wirken sie auf den Leser neu und bringen frischen Wind ins angestaubte Drachen-Image. Durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten bieten sie interessante Anhaltspunkte, wobei noch zu konstatieren ist, dass diese bislang relativ ungenutzt bleiben. Das zweite Pfund, mit dem die Autorin wuchert, ist die glaubwürdige Beschreibung der Familie. Gerade Jacindas Zwillingsschwester, die bislang im Rudel ausgegrenzt wurde, da sie eben keine Draki ist, stürzt sich begeistert und mit Feuereifer in das normale menschliche Leben. Cheerleader will sie werden, Daten, endlich einmal dazugehören, nicht länger ausgegrenzt sein und im Schatten ihrer ob der Fähigkeiten bewunderten Schwester stehen. Auch wenn dies eher im Hintergrund abläuft, ist dieser Aspekt für mich doch sehr gut nachvollziehbar und überzeugend ausgearbeitet worden.
Natürlich bleibt Vieles vorhersehbar, doch gerade Leserinnen und Fans von den einschlägigen Erfolgsreihen um Ever, Biss und Co. werden hier entsprechenden Lesenachschub finden.